Seniorenhandy mit WhatsApp: Tipps zu Smartphones und einem Seniorentablet als Alternative
Um „WhatsApp“ zu nutzen, benötigen Sie ein internetfähiges Smartphone oder Handy. Im Handel sind inzwischen einige seniorengerechte Telefone erhältlich, doch welche sind wirklich empfehlenswert? Ein Experte verrät, welche Geräte ihn überzeugt haben.
Mit "WhatsApp" lassen sich Texte, Bilder und Sprachnachrichten versenden. Die einfache Bedienung des "Messenger" und die weite Verbreitung machen ihn auch für ältere Menschen attraktiv als Möglichkeit zur digitalen Kommunikation.
Doch moderne Smartphones erfordern ein gewisses Maß an technischer Affinität, was so manche Seniorin und Senior vor diesen mobilen Telefonen abschreckt. Der Markt hat darauf reagiert und bietet spezielle Smartphones und mobile Telefone für Senioren an. Worauf es dabei ankommt und welche Geräte überzeugen, hat basenio.de bei "purdroid.de" nachgefragt.
Ein Online-Ratgeber, der unabhängig über Handys und Smartphones für alle Generationen informiert und berät. "Wir lassen uns nicht leiten von Werbung oder von großen Marken, wenn das Gerät gut ist und wir dahinter stehen, dann empfehlen wir es", ist der Leitspruch.
Tipp der Redaktion: Das Doro 6040 ist ein leicht zu bediendes Handy mit großen Tasten und einer guten Kamera. Äußerlich wirkt das Handy zum Aufklappen schlicht sowie modern.
Was ist WhatsApp?
Die ARD/ZDF-Onlinestudie zeigt, dass WhatsApp der meist genutzte Dienst bei den sogenannten Social-Media-Kanälen (soziale Netzwerke) und Messenger-Diensten ist. Darunter sind Internetdienstleistungen zu verstehen, bei denen sich Menschen miteinander digital verbinden und austauschen können.
WhatsApp war einst ein reiner Instant-Messaging-Dienst, über den Text- und Bildnachrichten verschickt werden konnten. Inzwischen sind die Leistungen des Dienstes erweitert worden. So trägt die Anwendung Charakteristika, die auch Social-Media-Kanäle ausmachen. WhatsApp hat inzwischen Gruppenunterhaltungen möglich gemacht und erweitert dort die Funktionen stetig.
Doch wie kommt man zu WhatsApp? Die Applikation kann direkt auf der Internetseite von WhatsApp heruntergeladen werden. Wichtig ist, dass man die WhatsApp-Variante herunterlädt, die zum jeweiligen Endgerät (Android, Tablet, iPhone etc.) passt. Ist der Dienst auf dem Gerät installiert, kann man eigentlich schon loslegen. Die App zieht aus allen gespeicherten Kontakten auf dem Endgerät die Telefonnummern. Sind die Kontakte auch bei WhatsApp angemeldet, sind sie sofort sichtbar, wenn die App startet.
WhatsApp Funktionen
Auf dem Startbildschirm der App ist ein Kamerasymbol dargestellt und die drei Funktionen Chat, Status und Anrufe. Mit der Kamera können Bilder aufgenommen werden, die sich dann gleich über den Dienst verschicken lassen. Im Chat können Bilder, Texte und Sprachnachrichten verschickt werden.
Wer also ein Bild versenden will, drückt auf die Kamera im Dialogfeld. Für Sprachnachrichten drückt man das abgebildete Mikrofon. WhatsApp startet dann die Aufnahmen. Lässt man das Mikrofon los, stoppt die Aufnahme und sie wird direkt versendet. Für Textnachrichten drückt man ins Dialogfeld und es öffnet sich eine virtuelle Tastatur. Jetzt kann man seine Nachricht an den gewünschten Kontaktpartner verschicken.
Seit 2017 können auch Statusmeldungen für alle Kontakte erstellt werden. Erscheint ein kleiner Punkt neben „Status“, kann man dort eine Meldung anschauen. Die Option Anruf lässt Bildtelefonie zu. Aber Vorsicht, diese Funktion braucht viel Datenvolumen.
All diese technischen Möglichkeiten machen WhatsApp zu einem kompakten Medium. Ein Dienst, der mehrere Kommunikationsmöglichkeiten zulässt. So wundert es kaum, dass die ARD/ZDF-Onlinestudie herausfand, dass WhatsApp der am meisten genutzte Dienst bei den Messenger und Social-Medias ist.
Täglich wird die Applikation von 55 Prozent der Nutzer angewendet. Damit liegt sie weit vor Facebook, das eine Tages-Reichweite von 21 Prozent hat. Weltweit wird WhatsApp nach eigenen Aussagen von über einer Milliarde Menschen genutzt.
Tipps für Senioren
Nicht jedes mobile Telefon ist für Senioren geeignet, wissen die Experten von purdroid.de. Ist das Display – der Bildschirm – zu klein, dann können Menschen mit einer Sehschwäche nur wenig auf der Anzeige erkennen. Lässt im Alter die Sehkraft nach, Stichwort Alterssichtigkeit, kann dies ein Problem werden.
"Klassische" Mobiltelefone waren mit größeren Tasten und kleinem Funktionsumfang leicht zu bedienen. Doch bei der heutigen Smartphone-Generation sind Computerchips verbaut, die enorme Leistungen möglich machen. Daher sind die Geräte meist auch vollgepackt mit komplexen technischen Anwendungen. Hochauflösende Kameras, sensible Sensoren und empfindliche Displays überfordern so manchen älteren und jüngeren Telefonnutzer.
Im basenio-Onlineshop: Tablets für Senioren
Einige Hersteller haben sich daher auf Smartphones und Handys spezialisiert, die sich einfach anwenden lassen und den Bedürfnissen von Senioren entgegenkommen.
Die Experten von purdroid.de haben hier Tipps, welche Funktionen sich als hilfreich erweisen. "Große Tasten, ein guter Lautsprecher und ein einfach zu bedienendes Betriebssystem erleichtern älteren Menschen den Umgang mit der Technik." Gleiches gilt für Kurzwahltasten, mit denen sich Kontakte mit einem Tastendruck anwählen lassen.
Wer auf ein Hörgerät angewiesen ist, sollte auf die Abkürzung "HAC" achten. Sie steht für "Hörgerätekompatibilität" und zeigt an, dass sich Smartphone und Hörhilfe miteinander verbinden lassen.
Die Experten empfehlen zudem, dass Smartphone und Handy über eine SOS-Funktion mit Notruftaste verfügen sollten. Tritt der Notfall ein, kann ähnlich wie bei einem Hausnotruf mit einem Tastendruck Hilfe verständigt werden. Sinnvoll kann dann auch eine GPS-Ordnung sein, damit die Notfallhilfe die Hilfebedürftigen lokalisieren kann.
Senioren können also ebenso von einem Smartphone profitieren. Hinzu kommen angepasste Applikationen, welche für den gesundheitlichen Bereich oder andere Bedürfnisse verwendet werden können. Neben dem passenden technischen Gerät ist auch die richtige Wahl des Tarifs für ein Smartphone wichtig, um die Kosten niedrig zu halten.
Hersteller für Seniorenhandys
- Alcatel (Feature Phones)
- Artfone
- Bea Fon
- Doro
- Emporia
- Mustang Seniorenhandy
- Olympia
- Panasonic
Smartphone für Senioren
Die Experten von purdroid.de haben schon viele Handys und Smartphones für Senioren getestet. Einige Geräte haben sie besonders überzeugt. Hier ihre Empfehlungen:
Emporia Smart 4
"Dieses Smartphone hat alles, was ein seniorengerechtes Gerät ausmacht. Es hat eine SOS-Taste, ist Hörgerätekompatibel und lässt sich über einen 'Home-Button' leicht bedienen. Praktisch ist die Tischladestation, in der das Gerät abgestellt werden kann.
Das Emporia Smart 4 hat einen Spritzwasserschutz und eine gute Kamera. WhatsApp läuft ohne Einschränkungen darauf. Die Texteingabe ist durch Sprachansage möglich. All das gibt es bei diesem Gerät zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis." Im Angebot ist das Emporia Smart 4 derzeit für durchschnittlich rund 170,00 Euro zu haben.
Emporia Smart 4 bei Euronics im Angebot
Emporia TOUCHsmart
"Das 'TOUCHsmart' ist ein Klapphandy mit Tasten. Erfahrungen zeigen, dass so mancher Senior Probleme mit virtuellen Tastaturen hat, weil die Druckempfindlichkeit nur schwer einschätzbar ist. Bei einem Tastentelefon wie diesem ist das in der Regel kein Problem. Die Tasten werden aktiv, wenn sie gedrückt werden.
Die Bedienung ist aber auch über das Display möglich. Die Schrift darauf könnte für den einen oder anderen etwas zu klein sein, dafür schaut es aber sehr schick und modern aus. Das TOUCHsmart hat einen Webbrowser (Internet) und WhatsApp funktioniert einwandfrei. Eine Kamera und eine SOS-Taste sind auf der Rückseite verbaut." Die Preise für neue Geräte liegen derzeit bei durchschnittlich 120 Euro.
Emporia TOUCHsmart bei Euronics im Angebot
Doro Primo 366
Auf diesem Seniorenhandy funktioniert WhatsApp leider nicht. Allerdings ist es ein stabiles und sehr günstiges mobiles Telefon. Die Tasten sind verhältnismäßig groß und beleuchtet. Die Sprachqualität ist zudem sehr gut. Schwach ist hingegen die Kamera, die keine wirklich schönen Aufnahmen zulässt.
Es lässt sich dafür fast schon intuitiv bedienen und verfügt über eine Notruftaste. Wer also auf Internet und technischen 'Schnickschnack' verzichten möchte, erhält mit dem Primo 366 von Doro ein günstiges und gutes Seniorenhandy." Für rund 50 Euro finden sich aktuelle Angebote im Netz.
Doro Primo 366 bei Euronics im Angebot
Smartphone: Vorteile & Nachteile
Verwenden Kinder Smartphones zu häufig, wird dies eher als negativ aufgefasst. Handtieren hingegen Senioren mit einem Smartphone, kann sich dies positiv auswirken. Denn befassen sich ältere Menschen mit neuartiger Technik, hält dies wiederum geistig fit.
Eine Studie des internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse zeigt auf, dass die Nutzung von Computern und Smartphones durch Senioren deren geistiges Alter um vier bis acht Jahre verringern kann. Grund dafür ist, dass verschiedene Areale im Gehirn stimuliert werden, die sich durch die technischen und digitalen Herausforderungen aktivieren.
Hierzu können auch Apps für Senioren beitragen. Apps, die die kognitiven Fähigkeiten verbessern können oder auch Spiele, welche die Reaktion testen, wirken sich äußerst positiv aus. Zudem können durch Smartphones soziale Kontakte zu weit entfernten Verwandten und Bekannten spielend gehalten werden.
Dank Telefonie über das Internet können sie kostengünstig auch in anderen Ländern Verwandte und Bekannte erreichen. Auch soziale Netzwerke wie Facebook können genutzt werden, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Obwohl Smartphones grundsätzlich nicht als gesundheitsschädlich eingestuft werden, birgen sie doch für bestimmte Personenkreise Gefahren. So bauen sie elektromagnetische Felder auf, welche die Funktion von Hörgeräten beeinträchtigen kann.
Eventuell führt dies nicht nur zu einer schlechteren Wahrnehmung, sondern auch zu unerwünschten Störgeräuschen. Moderne Hörgeräte verfügen bereits über eine ausreichende Abschirmung und können ohne Probleme mit einem Smartphone verwendet werden.
Ähnliches gilt für Träger eines Herzschrittmachers. Zwar sollten alle Geräte störfest gegenüber äußerlicher Strahlung sein, ein Sicherheitsabstand von 20 Zentimeter ist aber dennoch zu empfehlen.
Dies gilt vor allem für ältere Herzschrittmachermodelle. Um das Smartphone gut in den Alltag integrieren zu können, sollten wichtige Rufnummern in den Favoriten des Smartphones eingespeichert werden. Die Favoriten ersetzen die bisherigen Kurzwahltasten.
Ein Nachteil eines Smartphones ist allerdings der Akku, denn dieser entleert sich trotz größerer Kapazität schneller als der Akku eines herkömmlichen Mobiltelefons. Damit das Smartphone einsatzbereit bleibt, muss dieses regelmäßig nachgeladen werden.
Alternative Seniorentablet
Das in Deutschland ansässige Unternehmen Media4Care hat einen Tablet entwickelt, das den speziellen Bedürfnissen älterer Menschen entgegenkommt. Um dieses Seniorentablet zu bedienen, braucht es keinerlei Vorkenntnisse. Alle Programme lassen sich intuitiv bedienen. So können unter anderem Spiele, Filme und Nachrichten auf dem Tablet genutzt werden.
Media4Care hat außerdem einen eigens entwickelten Messenger-Dienst auf dem Seniorentablet installiert. Der ist an WhatsApp angelehnt und besitzt Funktionen wie Text- und Bildnachrichten. Das Gerät hat zudem eine Kamera, wodurch es auch zur Videotelefonie genutzt werden kann.
Kommentare
Kommentar schreiben