Wann ist ein Rollator sinnvoll? Vorteile & Nachteile der Gehilfen/Gehwagen
Rollatoren sollen dabei helfen, die Mobilität zu erhalten. Doch für wen und ab wann ist ein Rollator sinnvoll?
Ein Rollator soll es Menschen mit eingeschränkter Mobilität möglich machen, sich möglichst selbstständig bewegen zu können. Doch ist die mobile Gehhilfe in jedem Fall auch wirklich sinnvoll?
Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, zeigt Vor- und Nachteile von Rollatoren und ab wann sie sinnvoll eingesetzt werden können.
In unserem Gesundheits-Ratgeber zeigen wir einfache Übungen zur Sturzprävention von Senioren.
Wann ist ein Rollator sinnvoll?
Rollatoren sollten sich ohne Mühe schieben und abbremsen lassen, weshalb das Gewicht ein entscheidendes Kriterium darstellt. Besonders leichte Rollatoren zwischen sieben und zehn Kilogramm eigenen sich für Senioren, die noch relativ gut zu Fuß sind.
Personen mit einer großen Gehunsicherheit oder hohen Sturzgefahr, sollten hingegen zu schwereren Rollatoren greifen, die nicht so leicht kippen. Um den Rollator hingegen mühelos abbremsen zu können, dürfen die Handgriffe und Bremsen nicht zu weit voneinander entfernt liegen. Gerade wer kleine Hände hat, sollte dies unbedingt vor dem Kauf ausprobieren.
Im Bereich der Höhe sollten Gehwagen so eingestellt sein, dass die Griffe sich auf der Höhe der Handgelenke befinden, wenn man die Arme locker hängen lässt. Besitzt die Gehhilfe die sogenannte Memory-Funktion muss die Höhe nur am Anfang eingestellt werden und bleibt nach jedem Zusammen- und Auseinanderklappen stabil.
Das kann sehr praktisch sein, da Rollatoren so gebaut sind, dass sie sich für einen Transport leicht zusammenfalten lassen. Damit dieser Transport keine Umstände bereitet, empfehlen sich Rollatoren mit einer Längsfaltung, da solche mit Querfaltung meist sperriger sind und leichter umfallen.
Für die Kosten der Reparaturen muss immer der Eigentümer aufkommen. Haben Sie den Rollator nur von der Krankenkasse gemietet, sollten Sie diese benachrichtigen, wenn etwas kaputt geht. Zusätzlich bieten Krankenkassen meist vier bis fünf Jahre Gewährleistungen für Rollatoren, wenn diese von einem Vertragspartner der Kasse gekauft wurden. Benötigen Sie bei kleineren Defekten, zum Beispiel an den Bremsen oder der Beleuchtung, schnelle Hilfe, können Sie sich auch an einen Fahrradladen wenden. Diese sind meist schneller erreichbar und kostengünstiger.
Tipps zum Rollator
Rollatoren sollen grundsätzlich dabei helfen, die Mobilität zu erhalten. Sie können innerhalb und außerhalb der Wohnung verwendet werden.
Wird der Rollator nur für den Innenbereich benötigt, empfiehlt es sich ein günstiges, kleines und wendiges Rollator-Modell zu kaufen. Hierfür gibt es spezielle Indoor-Rollatoren, die kleinere Räder besitzen und nur für glatten Boden geeignet sind. Im Außenbereich sind diese Modelle jedoch nicht sicher, da die kleinen Räder auf unebenem Boden ein zu hohes Sturzrisiko darstellen.
Soll die Gehhilfe jedoch ausschließlich im Außenbereich genutzt werden, wie zum Beispiel zum Einkaufen, so empfiehlt sich ein Outdoor-Rollator mit breiterer Sitzfläche, größerem Ablagekörbchen und größeren Rädern.
Um die Sicherheit der Rollatoren zu prüfen, sollten Sie die Rutschfestigkeit auf verschiedenen Bodenbelägen testen. Vor allem Teppichboden, Fliesen, Parket, Betonplatten, Schotter und Gittersteine sind Untergründe auf denen Rollatoren sicher und stabil fahren müssen.
Weiterhin ist es wichtig, dass die Bremsen getestet werden und der Rollator Rückstrahler besitzt, damit der Senior auch bei schlechtem Wetter immer noch von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wird. Besteht der Rollator diese Sicherheitstests, können Sie sich über dessen Ausstattung Gedanken machen.
Damit der Rollator eine Hilfe ist, muss er optimal an den Benutzer angepasst sein. In unserem Ratgeber "Rollator einstellen" erklären wir, wie Bremsen und Griffhöhe korrekt eingestellt werden.
Grundsätzlich ist diese bei allen Rollatoren ähnlich. Meist verfügen sie über ein Sitzbrett, einen Korb und beidseitige Handbremsen. Als nützliches Zubehör gibt es unter anderem anbaubare Gehstockhalter, Getränkehalter, Tabletts und Regenschirme. Als Highlight gibt es bei manchen Rollatoren sogar eine Kletterhilfe. Mit dieser können Hürden und Treppen im Außen- oder Innenbereich problemlos überwunden werden.
Rollatoren Modelle
Der Rollator wurde 1978 in Schweden entwickelt und 1990 zum ersten Mal in Deutschland verkauft. Seitdem hat er sich stark verändert und es wurden unzählige Designs für die unterschiedlichsten Zwecke konzipiert. Die bekanntesten Modelle dabei sind das Standardmodell, die Spezial-Rollatoren und die XXL-Rollatoren.
Das Standardmodell ist mit rund 60,00 € das billigste und wird häufig von der Krankenkasse bezahlt. Im Gegensatz dazu stehen die Premium-Rollatoren, welche mehrere Hundert Euro kosten können. Sie unterscheiden sich darin, dass die teureren Modelle oft besser verarbeitet sind sowie bessere Klappmechanismen bieten. Bei beiden Modellen kann man gegen Aufpreis verschiedene Zusatzfunktionen erwerben, wie zum Beispiel einen Rückengurt, ein Schloss, spezielle Handgriffe oder Beleuchtungen.
Die Spezial-Rollatoren wurden entwickelt um Menschen mit bestimmten Erkrankungen zu helfen. Für Patienten mit einer halbseitigen Lähmung nach einem Schlaganfall, gibt es so zum Beispiel Modelle mit einer Vorrichtung zum Aufstützen anstelle von Handgriffen. Für Menschen mit Multipler Sklerose gibt es Kombi-Rollatoren, welche sich mittels weniger Handgriffe zu einem Rollstuhl umbauen lassen. Für Senioren mit Rheuma gibt es ebenfalls spezielle Rollatoren mit Unterarmauflagen.
Die XXL-Rollatoren bieten für Menschen mit einem Körpergewicht ab 130 Kilogramm den optimalen Komfort. Sie sind besonders stabil gebaut und besitzen eine breitere Sitzfläche, sodass sich für jede Gewichtsklasse ein passender Rollator findet.
Krankenkassen - Zuschuss zu Rollator
Je nach Hersteller und Qualität variieren die Preise für Rollatoren stark. Während einfache Modelle bereits ab 50,00 € erhältlich sind, können Luxusrollatoren 150,00 € oder mehr kosten. Der Preis ist außerdem abhängig davon, wie viele Zusatzausstattungen der Senior sich noch für seinen Rollator wünscht.
Der Rollator ist als Hilfsmittel von der gesetzlichen Krankenkasse anerkannt und im Heilmittelverzeichnis unter der Produktgruppe 10.50.04 aufgeführt. Im Normalfall werden Rollatoren, die durch einen Haus- oder Facharzt verschrieben wurden, deshalb von der Krankenkasse bezahlt.
Dabei handelt es sich jedoch meist um die günstigeren Standardmodelle. Bei luxuriöseren Rollatoren wird nur ein Teil von der Krankenkasse bezahlt, während die Differenz selbst zu tragen ist. Generell sollte jedoch vor einem Kauf bei der Krankenkasse nachgefragt werden, wie viel diese von den Kosten übernehmen wird.
Rollatoren sind in Deutschland frei verkäuflich. Sie können bei Sanitätshäusern, im Internet oder sogar bei einigen Lebensmitteldiscountern erworben werden. Ratsam ist es, vor dem Neukauf eines Rollators zu prüfen, ob das gewünschte Modell auch gebraucht erhältlich ist. Häufig weisen gebrauchte Gehilfen nur geringe Gebrauchsspuren und einen geringen Teileverschleiß auf, sind jedoch viel billiger als die Alternative im Handel.
Um die Qualität des gewünschten Rollators sicher zu stellen, können sie auf die dazugehörige Studie von Stiftung Warentest zurückgreifen. In dieser wurden 14 Rollatoren getestet und hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Funktionen und Ausstattungen verglichen. Sie können hier alle Vergleichskriterien einsehen und nachschauen, wie gut die unterschiedlichen Rollatoren in den verschiedenen Bereichen abgeschnitten haben. Neben dem Testsiegermodell Rollator TOPRO Troja M, erfreut sich ebenso der Weinberger Alu-Rollator großer Beliebtheit.
Hinweis: Im Basenio Onlineshop können Rollatoren gekauft werden. Gerne beraten wir Sie, wenn Sie Fragen zu den Angeboten haben. Das Modell "Gemino 30" ist unterschiedlichen Farben verfügbar.
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