Tipps zum Seniorenkredit: So gibt es ein Darlehen für Senioren über 70
Sie sind über 70 und möchten einen Kredit aufnehmen? In der Praxis zeigt sich, dass nicht jede Bank einen Seniorenkredit erteilt. Basenio.de gibt Ihnen Tipps, wie und wo Sie auch im höheren Alter noch eine Finanzierung erhalten können.
Möchten Menschen im Pensions- beziehungsweise Rentenalter eine Finanzierung in Anspruch nehmen, spricht man in der Branche von Seniorenkrediten. Doch gerade bei Seniorinnen und Senioren über 70 Jahren kann das Alter zum Problem im Hinblick auf eine Kreditvergabe werden. Geldinstitute scheuen das Ausfallrisiko einerseits bei geringen Renten und andererseits im Todesfall.
Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, gibt Ihnen Tipps, wie und wo Sie einen Seniorenkredit erhalten können.
Unsere Redaktion empfiehlt für die Kreditfinanzierung im Alter das Vergleichsportal Smava. Dort können spezielle Kredite für Rentner von mehreren Kreditinstituten verglichen werden. Außerdem ist es dort auch möglich, Finanzierung von Privatpersonen zu erhalten, wenn Kreditinstitute keine oder schlechte Angebote machen.
Voraussetzungen für Seniorenkredit
Wie bei jedem herkömmlichen Kredit wünschen Geldgeber Sicherheiten vom Kreditnehmer. Sie sind sozusagen Voraussetzung, um eine Finanzierung zu erhalten beziehungsweise kreditwürdig zu sein. Branchenüblich spricht man von der Bonität, die anhand verschiedener Kriterien bewertet wird. Dazu gehören bei Krediten für Senioren unter anderem:
Alter
Einkommen
Eigenkapital
SCHUFA
Schulden
Bis zu welchem Alter bekommt man einen Kredit?
Ein hohes Alter kann Kreditgeber von einer Finanzierung abhalten. Insbesondere dann, wenn Kreditnehmer keine Absicherungen im Todesfall anbieten. Eine Bürgschaft oder eine Restschuldversicherung können in solchen Fällen hilfreich sein, um die Kreditwürdigkeit zu erhöhen.
Eine gesetzliche Altersgrenze, bis wann ein Kredit erteilt werden kann, gibt es in Deutschland nicht. Allerdings ist es nicht unüblich, dass Kreditinstitute intern solche maximalen Altersvorgaben für Finanzierungen haben. Beim Vergleichsportal “Smava” heißt es, dass viele deren Partner nur bis 74 Jahren einen Kredit vergeben.
Wird eine Finanzierung durch ein Kreditinstitut willkürlich wegen des Alters verwehrt, kann dies unter Umständen als Altersdiskriminierung gelten. In solchen Fällen können sich Betroffene an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden, um sich beraten und helfen zu lassen.
Monatliches Einkommen für Seniorenkredit
Ein monatliches Einkommen aus Pension oder Rente erhöht die Bonität. Auch andere regelmäßige Einnahmen wie beispielsweise aus Vermietungen oder ein Nebenverdienst zur Rente verbessern die Kreditwürdigkeit. Sie erhöhen die Sicherheit, Zinsen und Tilgungen zahlen zu können.
Wer kurzfristig einen größeren Geldbetrag benötigt und vergleichsweise hohe regelmäßige Einnahmen hat, kann seine Kreditwürdigkeit mit einer kurzen Laufzeit noch weiter steigern. So kann eine Rückzahlung über 12 bis 24 Monate für Kreditgeber zu einem überschaubaren Risiko werden.
Dabei sollten jedoch die Konditionen für die Rückzahlung den Kreditnehmer nicht überfordern. In der Regel sind bei kurzen Laufzeiten die monatlichen Zinsen und Tilgungen höher als bei langen Kreditverträgen. Auch bei einem Seniorenkredit gilt daher der Rat, mehrere Angebote zu vergleichen und nicht nur bei der Hausbank nachzufragen.
Wie viel dürfen Rentner hinzuverdienen, ohne Abzüge bei der Rente zu haben? Im folgenden Video des Sozialverband VdK wird diese und viele weitere Fragen zum Hinzuverdienst zur Rente geklärt.
11 Fragen zum Hinzuverdienst in der Rente | Rat & Tat
Dies ist ein Platzhalter von Youtube.
Klicken Sie hier, um das Video abzuspielen.
Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden können.
Weitere Informationen zum Datenschutz
Eigenkapital für Bonität
Die Bonität ist in hohem Maß auch vom Eigenkapital des Kreditnehmers abhängig. Je mehr er besitzt, desto besser ist seine Kreditwürdigkeit. Die Geldinstitute haben bei entsprechender finanzieller Absicherung ein reduziertes Kreditrisiko und sind auch bereit, günstigere Kreditkonditionen anzubieten. Zudem sind höhere Kreditlimits möglich.
Sparguthaben und Bargeld sind als finanzielle Reserven gut geeignet, um einen Kredit abzusichern, da sie schnell verfügbar sind. Aber auch Wertpapiere sowie Vorsorgekonten sind sichere Geldanlagen für Senioren und können als absicherndes Eigenkapital dienen. Gleiches gilt für wertvolle Besitztümer. Hochwertige Fahrzeuge, Kunstwerke und edler Schmuck sind gut für die Bonität. Ebenso sind Uhren als Wertanlage eine Möglichkeit, einen Kredit abzusichern.
Mit einer Immobilie als Altersvorsorge lässt sich nicht nur die Kreditwürdigkeit verbessern. Sie öffnet auch Möglichkeiten für alternative Finanzierungsmodelle, die speziell für ältere Menschen lukrativ sein können. Immobilienverrentungen wie die Umkehrhypothek oder der Teilverkauf können Geld einbringen, ohne sich verschulden zu müssen.
SCHUFA
Die SCHUFA ist die wohl bekannteste Wirtschaftsauskunftei Deutschlands. Sie versorgt ihre Geschäftspartner mit Informationen zur Bonität von Dritten. Es ist üblich, dass sich Kreditinstitute solche Daten einholen, um die Kreditwürdigkeit ihrer möglichen Kunden besser einschätzen zu können.
Der SCHUFA-Score ist eine Bewertung der Kreditwürdigkeit, ähnlich einer Schulnote. Er wird von der Wirtschaftsauskunftei basierend auf bestimmten - jedoch geheim gehaltenen - Kriterien berechnet. Es ist eine gängige Methode, dass sich Kreditinstitute die Einwilligung von potentiellen Kreditnehmern einholen, um Informationen wie den SCHUFA-Score abfragen zu dürfen. Daher gilt die Empfehlung, dass auch Seniorinnen und Senioren vor einem Kreditantrag ihre Daten abrufen sollten, um zu prüfen, ob diese korrekt sind.
Bei der SCHUFA ist eine solche Selbstauskunft online als “Datenkopie” kostenlos abrufbar. Sollten die darin enthaltenen Informationen falsch oder veraltet sein, haben Sie das Recht, eine Korrektur zu verlangen. Dies kann dazu führen, dass sich Ihr SCHUFA-Score verbessert und somit Ihre Kreditwürdigkeit steigt.
Wie arbeiten SCHUFA und andere Wirtschaftsauskunfteien? Im kostenfreien Ratgeber “Wie Schufa und Co. mit unseren Daten handeln” von Finanztip wird dies auf anschauliche Weise erklärt.
Schulden
Finanzielle Verbindlichkeiten können die Bonität für neue Kredite schwächen. Daher sollten Schulden gegebenenfalls reduziert werden, bevor ein Kreditantrag gestellt wird. Hilfreich kann auch eine Umschuldung sein. Dabei wird ein bestehender Kredit durch einen neuen Kredit mit günstigeren Konditionen abgelöst. Möglich ist dies durch die dynamischen Entwicklungen am Finanzmarkt. Steigt oder fällt beispielsweise der Leitzins, wirkt sich dies auch auf die Konditionen für Kredite aus.
Auch dafür können Online-Vergleichsportale eine große Hilfe sein, um verschiedene Angebote für die Umschuldung zu prüfen. Die Praxis zeigt, dass es hier teils erhebliche Unterschiede gibt. Zu den etablierten Vergleichsportalen gehören Check24, Finanzcheck, Smava und Verivox.
Kredit für Senioren über 70
Haben Senioren über 70 eine ausreichende Bonität und die Kreditinstitute haben ihr Ausfallrisiko weitgehend abgesichert, dann ist eine Finanzierung oft noch möglich. Letztlich kommt es dann aber auf die Geschäftspraktiken der Geldgeber im Hinblick auf Altersgrenzen an.
Das Verfahren unterscheidet sich dann auch nicht von herkömmlichen Kreditaufnahmen. Es muss ein Kreditantrag gestellt werden. Die Geldinstitute können dann Informationen einholen, um die Bonität ihrer möglichen Kunden zu prüfen. Sind diese in Ordnung, wird ein Kreditvertrag unterschrieben und die Finanzierung wie vereinbart ausgezahlt. Im Anschluss muss dieser mit Zinsen getilgt werden.
In unserem kostenfreien Ratgeber “Kredit für Rentner” geben wir Tipps, wie sich die Bonität auch im Rentenalter deutlich verbessern lässt
Alternativen zum Seniorenkredit
Für Immobilienbesitzer gibt es einige Alternativen an Geld zu kommen, ohne sich dafür verschulden zu müssen. Allerdings sind viele dieser Alternativen oftmals nicht günstiger als das klassische Darlehen. Immobilienverrentungen wie der Teilverkauf und die Umkehrhypothek sollten jedoch als Alternativen für einen Seniorenkredit geprüft und mit den Angeboten verglichen werden, da sie auch Vorteile bieten.
Umkehrhypothek
Bei dieser Art der Immobilienverrentung handelt es sich im Wesentlichen um einen Kreditvertrag. Die Eigentümer schließen mit einem Kreditgeber einen Vertrag ab, bei dem sie den finanziellen Gegenwert ihrer Immobilie erhalten. Der Kreditgeber zahlt das Geld in der Regel in Raten an den Eigentümer aus, wodurch dieser mietfrei wohnen kann und eine Zusatzrente erhält. Die Immobilie dient dabei als Kreditsicherheit und wird meist als Grundschuld im Grundbuch eingetragen.
Bei der Umkehrhypothek bleibt das Eigentumsrecht zunächst beim Eigentümer. Der Kreditgeber erlangt das Eigentumsrecht erst, wenn die Eigentümer verstorben sind oder die vereinbarte Kreditlaufzeit endet. Problematisch können jedoch die Folgen des Eigentumsverhältnisses sein. Da kein sofortiger Eigentumswechsel erfolgt, muss der ursprüngliche Eigentümer für Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen aufkommen.
Laut Verbraucherzentrale ist diese Form der Immobilienverrentung in Deutschland eher unüblich. Es gibt hierzulande nur wenige Angebote, die oft gar nur an dieses Modell angelehnt sind.
Da die Immobilie mit einer Grundschuld belastet ist, müssen potenzielle Erben zuerst das Darlehen an den Kreditgeber zurückzahlen, um die Immobilie zu behalten. Zudem kann die Immobilie während der Laufzeit der Umkehrhypothek nicht als Sicherheit für andere Zwecke verwendet werden. Die Verbraucherzentrale betrachtet die Umkehrhypothek als relativ kostspieliges Produkt: „Dies betrifft sowohl den Zinssatz für das Darlehen als auch die anfallenden Gebühren.“
Immobilien Teilverkauf
Der Teilverkauf ist eine weitere Form der Immobilienverrentung. Dabei können Eigentümer zunächst bis zu 50% ihrer Immobilie verkaufen und erhalten den Erlös mit einer einmaligen Auszahlung oder in Raten, über die sie frei verfügen können.
Trotz des Teilverkaufs behalten sie das Wohn- und Nießbrauchrecht an der Immobilie. Dafür müssen sie jedoch eine monatliche Gebühr ähnlich einer Miete zahlen. Die Höhe der Nutzungsgebühr variiert je nach Käufer und dessen Konditionen, liegt jedoch marktüblich bei fünf bis sieben Prozent des verkauften Immobilienwertes pro Jahr. Nach Ablauf der vereinbarten Vertragslaufzeit kann der Eigentümer die Immobilie ganz verkaufen oder den verkauften Teil zurückkaufen.
Bei diesem Modell fallen jedoch noch weitere Kosten zu den Nutzungsgebühren an. Die Grundsteuer muss von den Eigentümern in voller Höhe weiterhin bezahlt werden. Auch für Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen kommen sie komplett auf. Allerdings profitieren sie bei einem möglichen kompletten Verkauf dann auch anteilig von der Wertsteigerung der Immobilie.
Kommentare
Kommentar schreiben