Toilettenstuhl: Preise & Zuschuss der Krankenkasse - Tipps für Senioren
Krankenkassen können die Kosten für einen Toilettenstuhl übernehmen. Basenio.de gibt Tipps, wie Sie den Zuschuss erhalten und worauf Sie beim Rezept für das Hilfsmittel achten sollten.
Ob verringerte Mobilität oder Inkontinenz, Toilettenstühle können vielen Betroffenen mit solchen Einschränkungen den Alltag erleichtern. Unter bestimmten Umständen übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen Kosten für einen Toilettenstuhl.
Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, erklärt, worauf es dabei ankommt und wie hoch der mögliche Zuschuss der Krankenkassen ist.
Unsere Produktempfehlungen
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Was ist ein Toilettenstuhl?
Harn- und Stuhldrang können auch zu Hause zu einer Belastung werden. Ist in der Notdurft die Toilette weit entfernt, können Missgeschicke passieren. Gleiches gilt auch, wenn körperliche Einschränkungen den Toilettengang erschweren.
Der Fachhandel bietet mit Toilettenstühlen hierfür eine praktische Lösung an. Die lassen sich bei entsprechendem Platz frei in der Wohnung verwenden. So werden Wege verkürzt und Betroffene können sich ein Stück ihrer Selbstständigkeit erhalten. Die Branche hat feststehende und fahrbare Varianten im Sortiment.
Toilettenstühle besitzen in der Mitte ihrer Sitzfläche eine Aussparung, in der ein Behältnis – in der Regel ein Toiletteneimer – angebracht beziehungsweise versenkt ist. Sind Ausscheidungen darin, kann es herausgenommen und entleert werden.
Hochwertige Modelle sind so ausgestaltet, dass sie als „normales“ Sitzmöbel oder als Rollstuhl wahrgenommen werden. Die Sitzfläche ist gepolstert und Arm- und Rückenlehne sind entsprechend ausgestattet. Günstige Modelle sind zweckmäßig, bieten aber keinen sonderlichen Komfort. Sie bestehen in der Regel aus einer einfachen Stahlrohrkonstruktion und der Sitzfläche mit Eimer. Zusätzliche Sicherheit kann ein Gurt bringen. Hier bieten einige Hersteller Gurtsysteme speziell für ihre Toilettenstühle an.
Manche Modelle lassen sich in der Höhe verstellen, damit die Sitzhöhe angepasst werden kann. Besonders komfortabel sind automatische Toilettenstühle. Hier sind Funktionen wie eine Sprudelreinigung mit einstellbarer Temperatur und Wassermassage möglich. Eine beheizbare Brille oder ein Warmluftfön sind ebenso gegen Aufpreis realisierbar. Bekannte Hersteller sind Rehotec, Drive Medical, Trendmobil und RFM.
Mögliche Zusatzausstattungen können die folgenden Eigenschaften verbessern:
- rutschfeste Sitzfläche
- sicheres Hinsetzen
- erleichtertes Aufstehen
- einfache Befestigung
- einfache Reinigung
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Toilettenstuhl Geruchsbindung
Ausscheidungen können geruchsbelästigend sein und sollten daher zeitnah entsorgt werden. Soll der Eimer nicht komplett gewechselt werden, kann das Inkontinenzmaterial auch durch einen im Eimer befestigten speziellen Hygienebeutel aufgefangen werden. Der lässt sich bei Bedarf einfach herausnehmen und entsorgen.
Verunreinigungen im Eimer können ausgewaschen werden. Zusätzlich können geruchsbindende Mittel verwendet werden, damit lassen sich mögliche Gerüche komplett neutralisieren. Alternativ sind dafür auch spezielle Hygiene- und Desinfektionsmittel erhältlich.
Unsere Produktempfehlungen für einen sicheren Toilettengang:
Toilettenstuhl auf Rezept
Soll die Krankenkasse die Kosten für einen Toilettenstuhl übernehmen, muss er zuvor verordnet werden. Ein solches Rezept können Ärztinnen oder Arzte ausstellen.
Auf dem Rezept sollte die indizierende Diagnose genau vermerkt sein, wie beispielsweise verringerte Mobilität, sodass man nicht mehr allein zur Toilette laufen kann oder eine leichte Inkontinenz.
Möglich ist auch, dass der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) in einem Gutachten feststellt, dass ein solcher Toilettenstuhl benötigt wird. Dann kann auch er eine entsprechende Verordnung veranlassen. Ein solches Gutachten wird meist von der Krankenversicherung selber angewiesen, um zu prüfen, ob ein Bedarf wirklich gegeben ist.
Ob jemand einen Toilettenstuhl benötigt, muss immer individuell geprüft werden. Oft sind Menschen auf ein solches Hilfsmittel angewiesen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Gleiches gilt für Betroffene, die an einer Form der Inkontinenz leiden. Je nachdem wie stark die Mobilität eingeschränkt oder wie stark die Krankheit oder Behinderung ausgeprägt ist, kann auch ein fahrbarer Toilettenstuhl verordnet werden.
Welche Hilfsmittel werden von den Kranken- beziehungsweise Pflegekassen in Deutschland übernommen? Eine Übersicht dazu liefert das Hilfsmittelverzeichnis des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen. In der „Untergruppe: 18.46.01 - Dusch-/Toilettenrollstühle“ des Hilfsmittelverzeichnis werden verschiedene Arten von Dusch-/Toilettenstühlen aufgeführt. Dort finden sich dann auch die ganz konkreten Modelle der Hersteller, für die Krankenkassen Kosten übernehmen.
Toilettenstuhl kaufen
Mit der Verordnung können sich Versicherte an ein Sanitätshaus, Medizintechnikhaus oder Orthopädiehaus wenden und bekommen dort den Toilettenstuhl ausgehändigt.
Die Kosten werden allerdings nur erstattet, wenn die Versicherten den Toilettenstuhl von einem Vertragspartner ihrer Krankenkasse erhalten. Ob der jeweilige Fachhändler ein Vertragspartner der Krankenkasse ist, können Versicherte bei der Kasse selber in Erfahrung bringen. Die müssen eine entsprechende Auskunft auf Nachfrage geben.
Toilettenstuhl Preis
Der Preis für einen Toilettenstuhl ist abhängig von der Ausstattung. Da es in Deutschland keine Preisbindung für dieses Hilfsmittel gibt, kann der Preis von Händler zu Händler variieren. Günstige und neuwertige Modelle sind schon ab knapp 80 Euro erhältlich. Hochwertige kombinierte Dusch- & Toilettenstühle werden für 1.000 Euro und mehr angeboten.
Basenio.de hat die Preise für drei Modelle bei verschiedenen Händlern verglichen.
| Claravital | Careshop | SEMED |
Drive Medical Toilettenstuhl TS 130 | 79,99 EUR | 82,90 EUR | 125,77 EUR |
Russka Korb-Toilettenstuhl | 329,00 EUR | 355,20 EUR | Kein Angebot |
Rehotec Toilettenrollstuhl „Boston“ | 602,79 EUR | Kein Angebot | 420,77 EUR |
*Preise wurden durch die basenio-Redaktion im Juli 2021 abgerufen.
Kostenübernahme durch Krankenkasse
Ist der Toilettenstuhl verordnet worden und die Krankenkasse stimmt der Kostenübernahme zu, übernimmt sie bei Kassenmodellen die vollen Kosten. Die oder der Versicherte muss dann nur noch die gesetzliche Zuzahlung in Höhe von 10 Euro leisten. Die Zuzahlung entfällt, wenn der Versicherte von ihr befreit ist.
Mögliche Komfortfunktionen oder Sonderausstattungen müssen, sofern kein Bedarf ermittelt wurde, vom Versicherten selber bezahlt werden. Die Krankenkasse zahlt dann also nur den Betrag, der für die im Rezept oder Gutachten ermittelte Ausstattung angefallen wäre. Alles, was darüber hinausgeht, müssen Versicherte selber bezahlen.
Toilettenstühle können auch ohne Krankenkasse oder Pflegekasse gekauft werden. In diesem Fall müssen die Kosten von Verbrauchern gänzlich alleine getragen werden.
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