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45 kmh Auto | Führerschein | Fahrerlaubnis | Kosten | Mopedauto 2 Sitzer

45 km/h Auto: Kosten für den Führerschein bzw. die Fahrerlaubnis für ein Mopedauto (2 Sitzer)

45 kmh Auto | Führerschein | Fahrerlaubnis | Kosten | Mopedauto 2 Sitzer
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Wie viel kostet der Führerschein für ein 45-km/h-Auto und mit welcher Fahrerlaubnisklasse können solche Mopedautos gefahren werden? Basenio.de gibt die Antworten.

| Steffen Gottschling

Wer ein 45-km/h-Auto in Deutschland fahren möchte, muss mindestens 15 Jahre alt sein und eine entsprechende Fahrerlaubnis besitzen. Solche Fahrzeuge gelten insbesondere bei den jüngsten und ältesten Verkehrsteilnehmern als Alternative zu herkömmlichen Personenkraftwagen (Pkw).

Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, zeigt Ihnen, mit welchen Fahrerlaubnisklassen 45-km/h-Autos gefahren werden dürfen und wie viel der Führerschein kostet.

Was ist ein 45-km/h-Auto?

Die volkstümliche Bezeichnung 45-km/h-Auto enthält bereits eine der prägnantesten Eigenschaften dieser Fahrzeuge – die Maximalgeschwindigkeit. Sie ist auf 45 km/h begrenzt.

In Gesetzen und in Behörden werden solche Autos der EG-Fahrzeugklasse L6e – Leichtkraftfahrzeuge zugeordnet. Für diese vierrädrigen Leichtkraftfahrzeuge gelten jedoch weitere Einschränkungen beziehungsweise Höchstgrenzen.

  • Nenndauerleistung/Nutzleistung von nicht mehr als 6 kW
  • nicht mehr als zwei Sitzplätze
  • eine maximalen Leermasse von 425 kg
  • einem Fremdzündungsmotor mit einem Hubraum von nicht mehr als 50 cm³ oder einem Selbstzündungsmotor mit einem Hubraum von nicht mehr als 500 cm³ oder einer anderen Antriebsform
  • und eben die durch die Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 45 km/h

 

Diese Eigenschaften machen solche Leichtkraftfahrzeuge zu einer Mischform aus Moped und herkömmlichem Pkw. Daher werden sie oft auch als „Mopedauto“ im Handel angeboten. 

Hersteller

45-km/h-Autos werden von einigen wenigen darauf spezialisierten Herstellern produziert. Sie sind erhältlich mit einem klassischen Verbrennungsmotor, als Hybride oder mit einem Elektroantrieb. Zu den namhaften Herstellern gehören:

  • Aixam
  • Casalini
  • Ligier (Microcar)
  • Piaggio

 

Für vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge gelten andere Vorschriften als für herkömmliche Pkw. Sie benötigen in Deutschland keine Straßenzulassung und müssen auch nicht vom TÜV untersucht werden.

Da für solche Fahrzeuge keine Zulassungspflicht besteht, muss auch keine Kraftfahrzeugsteuer entrichtet werden. Auch im Hinblick auf die Fahrerlaubnis gelten besondere Regelungen.

Führerscheinklasse

Welche Fahrerlaubnisklassen für 45 km/h Auto?

In Deutschland dürfen vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (45 km/h Auto) mit den folgenden Fahrerlaubnisklassen gefahren werden. Die Anforderungen und technischen Voraussetzungen für Fahrerlaubnisklassen werden in der Fahrerlaubnisordnung-Verordnung (FeV) geregelt.

  • AM
  • A1
  • A2
  • B
  • T

 

Bei den Klassen A1, A2, B und T ist die Fahrerlaubnis für ein 45-km/h-Auto inklusive. Das heißt, wer einen Führerschein dieser Klasse besitzt, darf diese Fahrzeuge auch ohne gesonderte Prüfung fahren. Die Fahrerlaubnisklasse AM müssen Verkehrsteilnehmer hingegen mindestens besitzen, um ein 45-km/h-Auto zu fahren.

Die entsprechende Vorschrift enthält der § 6 Absatz 1 der FeV. Dort heißt es:

(1) die Fahrerlaubnis wird in folgenden Klassen erteilt: Klasse AM – leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge der Klasse L6e nach Artikel 4 Absatz 2 Buchstabe f der Verordnung (EU) Nr. 168/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Januar 2013 über die Genehmigung und Marktüberwachung von zwei- oder dreirädrigen und vierrädrigen Fahrzeugen (ABl. L 60 vom 2.3.2013, S. 52).“

In Deutschland kann die Fahrerlaubnisklasse AM mit dem 15. Geburtstag erworben werden. Mit ihr dürfen dann übrigens auch leistungsgleiche Zweiräder mit höchstens zwei Sitzen gefahren werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein elektrischer Motoroller oder ein Benziner ist.

Allerdings gilt für 15-Jährige die Einschränkung, dass sie nur innerhalb Deutschlands fahren dürfen. Der entsprechende Vermerk wird im Feld 12 des Führerscheins mit der Schlüsselziffer 195 eingetragen. Auslandsfahrten sind erst mit der Vollendung des 16. Lebensjahres möglich. Im Übrigen dürfen 45-km/h-Autos auch mit den alten Fahrerlaubnisklassen 1 sowie 3 und den entsprechenden DDR-Fahrerlaubnisklassen gefahren werden.

Übersicht aller Fahrerlaubnisklassen

Auf der Internetseite des Bundesverkehrsministeriums ist eine Übersicht zu allen aktuellen Fahrerlaubnisklassen veröffentlicht. Die Übersicht finden Sie hier.

 

Youtube Video Der Motorrad Führerschein - Die Klassen A, A1, A2 und AM erklärt | ADAC

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Kosten für Fahrerlaubnis 45 km/h Auto

Wer ein 45-km/h-Auto fahren möchte, benötigt mindestens die Fahrerlaubnisklasse AM. Die kann grundsätzlich in jeder Fahrschule erworben werden. Da Fahrschulen jedoch keiner Gebührenordnung unterliegen, können sie ihre Preise frei festlegen. So kann es eben durchaus vorkommen, dass sich die Preise von Fahrschule zu Fahrschule unterscheiden.

Experten empfehlen daher, dass Fahrschüler vorab die Preise mehrere Fahrschulen vergleichen sollten. Hier gilt allerdings auch der Hinweis, dass der Preis keine Aussage über die Qualität der Fahrausbildung zulässt.

Für eine Fahrerlaubnis der Klasse AM ist lediglich die Anzahl der Theoriestunden vorgeschrieben. Wer erstmals eine Fahrerlaubnis erwerben möchte, muss mindestens zwölf Doppelstunden à 90 Minuten und zwei weitere Doppelstunden à 90 Minuten für Zusatzstoff absolvieren. Wer bereits über eine Fahrerlaubnis verfügt und auf die Klasse AM erweitern möchte, für den reduziert sich die Vorgabe von zwölf auf acht Doppelstunden à 90 Minuten.

Die Zahl der Praxisstunden ist für die Fahrerlaubnisklasse AM vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben. Die Fahrschulen können also selber entscheiden, wie viele Praxisstunden Fahrschülerinnen und Fahrschüler absolvieren müssen.

Fahrschulen sind jedoch gesetzlich zu Preisklarheit und Preiswahrheit verpflichtet. Fahrschüler müssen also für die angebotenen Leistungen einen festen Preis erhalten, der dann auch eingehalten werden muss.

Typische Kosten sind:

  • Fahrstunden & Sonderfahrstunden
  • Gebühr zur Vorstellung zur praktischen Prüfung
  • Gebühr zur Vorstellung der theoretischen Prüfung
  • Grundbetrag/Grundgebühr
  • Lehrmittel/Lernmaterialien
  • TÜV/Dekra-Gebühr für praktische Prüfung
  • TÜV/Dekra-Gebühr für theoretische Prüfung

 

Dazu kommen noch die  Kosten für den verbindlichen Sehtest, den Erste-Hilfe-Kurs, das Passbild und die Verwaltungsgebühren für den Führerschein.

Führerschein: Kosten & Preise im Vergleich

Unsere Redaktion hat die Preise von jeweils drei Fahrschulen in ausgewählten Großstädten miteinander verglichen. Die Preisangaben in der folgenden Tabelle sind jeweils der Durchschnitt und können daher als Orientierung helfen.

Ort

Anmeldung

Fahrstunde

Theorie Prüfung inkl. TÜV/Dekra

Praktische Prüfung inkl. TÜV/Dekra

Lehrmaterial

Frankfurt am Main

226 EUR

50 EUR

114 EUR

190 EUR

50 EUR

Berlin

157 EUR

51 EUR

140 EUR

150 EUR

55 EUR

Dresden

313 EUR

50 EUR

45 EUR*

160 EUR

50 EUR

*Preis nicht inkl. TÜV/Dekra

Sicherheit

Zum Thema Sicherheit von 45-km/-Autos gibt es einige kritische Einschätzungen. So sprach der ADAC nach Crash-Tests mit diversen Modelle von einem ernüchternden Ergebnis. Selbst bei modernen Modellen sei kein zufriedenstellendes Ergebnis zustande gekommen.

Zu ähnlichen Einschätzungen kam der ADAC bei Fahrstabilität. „Die getesteten Leichtkraftfahrzeuge Renault Twizy 45, Aixam City Diesel und Ellenator waren im Ausweichtest erschreckend schlecht.“ Die begrenzte Geschwindigkeit dieser Fahrzeuge wird von den ADAC-Experten als grundsätzliches Sicherheitsrisiko vor allem in der Dunkelheit bewertet. Hier könne es für andere Verkehrsteilnehmer schwierig sein, die verhältnismäßig langsame Geschwindigkeit einschätzen zu können.

Der ADAC kommt in seinem Fazit zu dem Urteil: „Viel schlechter als jedes andere Auto, aber immerhin ein Dach über dem Kopf“.

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Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

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