Schloss Altenstein bei Bad Liebenstein: Öffnungszeiten & Tipps für Touristen
Das Schloss Altenstein bei Bad Liebenstein und die Altensteiner Höhle. Wir haben diese und andere schöne Ausflugsziele in der Region besucht und einen Reisebericht mit vielen Bildern für Sie zusammengestellt.
Schloss Altenstein ist ein einzigartiges Bauwerk in Thüringen, denn nirgends sonst steht hier ein solches Schloss im englischen Stil der Spätrainessance. In seiner jetzigen Gestalt wurde das Schloss zwischen 1888 und 1890 errichtet. Doch die Geschichte der einstigen Sommerresidenz des Herzoghauses Sachsen-Meiningen ist sehr viel älter.
Der Altenstein ist ein Ortsteil der Kurstadt Bad Liebenstein. Das Schloss und der weitläufige Landschaftspark liegen zwischen den Ortschaften Schweina, Steinbach und Ruhla. Um 700 wurde die Burg „Steyn“ durch die Frankensteiner gegründet.
Burg und Landschaftspark waren die historische Wirkungsstätte des Rittergeschlechts der Hundte von Wenkheim und diente später als Sommerresidenz des Herzoghauses Sachsen-Meiningen.
Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, hat Öffnungszeiten und Tipps für den Besuch dieser thüringischen Kulturstätte in Erfahrung gebracht.
Öffnungszeiten Schloss Altenstein
Durch den Förderverein Altenstein-Glücksbrunn werden Gäste von Mitte März bis zum Ende Oktober im Parkgelände und im Schloss betreut. Von April bis Oktober ist das Besucherzentrum dienstags bis freitags zwischen 11 Uhr und 15 Uhr geöffnet. An Wochenenden ist es von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr für Besucherinnen und Besucher zugänglich.
"Wir bieten den Besuchern Führungen durch den Park nach Voranmeldung an, sonntags finden 14 Uhr Führungen ohne Voranmeldung statt", verrät ein Sprecher des Fördervereins auf Nachfrage von basenio.de. Die Führungen durch den Schlosspark können Sie auch über den Online-Ticketshop von Bad Liebenstein buchen. Entdecken Sie eine der größten historischen Parkanlagen Thüringens bei einer exklusiven Führung von einer ganz anderen Seite.
Park und Garten sind frei zugänglich.
Preise Führung Schlosspark Altenstein (Stand: 2021)
8,50€ pro Person
Hofmarschallamt
Das Hofmarschallamt ist das Gebäude mit dem Säulendurchgang am Eingang des Landschaftsparkes. Im Rundbau waren früher die Pferdeställe und die Orangerie untergebracht. Die Anschlussbauten dienten als Kavaliershäuser. Heute findet sich hier die Park- und Schlossverwaltung. Das Hofmarschallamt wurde später als Berufsschule und heute als technische Akademie für Umschulungen und Lehrgänge genutzt.
Seit 2015 befindet sich im Durchgang des Haupttores der Sitz des Fördervereins mit einer Ausstellung zu Schloss und Landschaftsgarten Altenstein.
Geschichte des Schloss Altenstein
Im Jahr 724 predigte Bonifatius zum ersten Mal in Thüringen und errichtete eine Kapelle auf dem Felsen gegenüber Burg. Davon zeugt der Bonifatiusfelsen im Innenpark.
Im Jahr 1116 wurde „Dudo von Steyn“ erstmals urkundlich genannt. 1150 wurde dann die Burg als „Neuenburg“ im Güterverzeichnis des Abtes Marquard von Fulda erwähnt.
1982 brannte das Schloss vollständig aus. Schuld war ein Defekt an der Elektroinstallation. Der Wiederaufbau musste jedoch wegen fehlender Finanzen im Stadium des Rohbaus unterbrochen.
1995 übernahm die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten das Schloss und den Landschaftspark. Bis 2010 wurden die Gesimse bearbeitet und das Dach neu gedeckt.
2010 begannen die ersten baulichen Maßnahmen zur Sanierung der Schlossanlagen. Die Sanierung wird im Rahmen des Programms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland“ gefördert.
Fertigstellung war für 2014 vorgesehen. Obgleich heute noch einige Bereiche des Schlosses saniert und restauriert werden, finden bereits Führungen statt.
1798 legte Herzog Georg I. den Grundstein für den Landschaftspark Altenstein. Nachfolgend entstanden direkt neben dem Schloss die so genannten Prinzessinnengärtchen.
Prinzessinnengärtchen
Im Bereich einer Koniferengruppe ließ Herzog Georg I. Gärtchen mit kleinen Hütten für seine Töchter, Prinzessin Adelheid (der späteren englischen Königin) und Prinzessin Ida zum 7. bzw. 6. Geburtstag anlegen. 1805 erhielt auch der 5-jährige Erbprinz Bernhard ein Gärtchen mit einem Gartenhaus darin zum Spielen. Die Häuschen waren mit kleinen Tischen und Bänken ausgestattet, kindliche Spielgeräte standen zur „Bearbeitung“ ihrer separat eingezäunten Gärtchen zur Verfügung. Später wurde das Areal umgestaltet und neu bepflanzt. In dem weiträumigen Bereich wurden 25 verschiedene Baumarten gepflanzt und sind noch heute per Informationsschilder als Naturlehrpfad entlang dem Lutherweg erklärt.
Der Lutherweg verläuft durch den gesamten Landschaftspark. Hier wurde Martin Luther von Möhra kommend im Jahr 1521 am heutigen Lutherdenkmal nahe Steinbach festgenommen und auf die Wartburg gebracht.
Luisenthaler Wasserfall
Das Luisenthal benannte Herzog Georg I. nach seiner Ehefrau Luise Leonore. Er ließ die Nachbildung einer Alpenlandschaft entstehen. Neben einer Sennhütte im Schweizer Stil entstand durch Umleitung des Luisenbachs ein beeindruckender Wasserfall aus 10 Metern Höhe.
Teufelsbrücke
Zwischen zwei Felsen entstand 1800 eine Hängebrücke. Diese Kettenbrücke ohne Geländer bestand bis 1918. Die Teufelsbrücke wurde 2009 wiedereröffnet. Die auf Ketten gelagerte Holzbrücke bietet eine atemberaubende Aussicht über Landschaftspark und Schloss.
Die Höhle am Fuß des Felsens wurde künstlich erweitert. Der entstandene Gang galt als Symbol für die Philosophie des ausgehenden 18. Jahrhunderts „aus der Vergangenheit in die helle Zukunft“.
Herzoggrabstätten
Das letzte regierende Herzogpaar von Sachsen-Meiningen wurde im Landschaftspark begraben. Der 1919 verstorbenen Herzogin Charlotte folgte 1928 Herzog Bernhard III. In der Grabanlage befinden sich 2 Sarkophage aus Odenwald-Granit sowie ein Steinernes Kreuz mit der Inschrift „Liebe deinen nächsten als dich selbst“. Umgeben sind die Grabstätten von einem Eisenzaun.
Ritterkapelle
Die Ritterkapelle entstand 1799 auf einer Felsklippe. Der kleine neogotische Bau mit Vorhalle verfügte über Säulen, Bogen und eine Fensterrose aus Holz. Im Innenbereich fand man Waffen, Fahnen und Wappen. Die Kapelle wurde vermutlich als Treffpunkt der Freimaurer, zu denen Herzog Georg I. gehörte.
Blumenkorbfelsen
1800 wurde aus einem Felsen ein Blumenkorb gemeißelt. Dieser 3 Meter breite und 1 Meter hohe Korb sollte einen altrömischen Sarkophag nachahmen und wurde mit Blumen bepflanzt.
Eine Aussichtsplattform auf dem Gipfel wurde 1920 abgerissen und im Jahre 2014 neu gebaut. Am Fuß des Felsens befand sich in einer Felsnische eine Sandsteinbank, die so genannte Greifenbank. Sie konnte leider nicht erhalten werden. Vollständig erhalten ist dagegen auf der Rückseite der Bank die Büste der Herzogin Charlotte Amalie von Sachsen-Meiningen.
Morgentor
Das Aussichts-Plateau Morgentor wurde vollständig in den Landschaftspark integriert. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick über die Kurstadt Bad Liebenstein, Steinbach und Schweina, die Burgruine Liebenstein, die Werra-Auen sowie die Berge der Thüringer Rhön.
Chinesisches Häuschen
Auf einem Felsen entstand ein Teehäuschen mit einem geschwungenen Dach mit einem bunten chinesischen Drachen. Es verfügte über kleine Glöckchen, das als Windspiel diente. Das Häuschen musste 1923 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Es wurde 2011 nach dem geschichtlichen Beispiel nachgebaut.
Am Fuße des Felsens wurde eine Grotte künstlich erweitert und eine Windharfe (Äolsharfe) eingebaut, die schon bei leichtem Wind bis ins Tal klang. Durch den Baumwuchs verlor die Harfe leider ihre Funktion.
Rotunde
Bei der Rotunde handelt es sich um einen im chinesischen Stil gebauten Rundtempel mit etwa 10 Meter Durchmesser aus dem 19. Jahrhundert. Er war erreichbar über einen künstlichen Höhleneingang. An diesen war eine in Fels gehauene Wendeltreppe. Von dem ehemaligen Aussichtspunkt sind heute nur noch der Stollen und die Wendeltreppe erhalten.
Altensteiner Höhle
1799 wurde beim Bau einer neuen Zufahrtsstraße zum Schloss die Altensteiner Höhle zufällig entdeckt. Herzog Georg I. entschloss sich zur Erschließung und zum Ausbau der Höhle. Bis heute wurden 1785 Meter erkundet und vermessen. Für Besucher wurden 330 Meter erschlossen.
Die Altensteiner Höhle ist damit eine der ältesten Schauhöhlen Thüringens. Neben Einblicken in den Aufbau des Altensteiner Riffs können hier auch Knochen eines Höhlenbären besichtigt werden, die bei der Erschließung geborgen wurden.
In den letzten Jahren diente die Höhle auch als Ort für Veranstaltungen, wie z.B. das alljährlich im Sommer stattfindende Höhlenfest und Konzerte. Im Jahr 2009 wurden hier Szenen für die Spielfilme „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und „Tom Sawyers Abenteuer“ gedreht.
Führungen in der Schauhöhle finden aktuell zwischen Februar und Dezember immer donnerstags und sonntags um 10:00 Uhr und um 14:00 Uhr statt. Zwischen April und Oktober können Wanderer und Besucher im Biergarten am Höhleneingang auch Rast machen.
Durch das Anzeigen der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
zur Datenschutzerklärung
Karte anzeigen
Kommentare
Kommentar schreiben