Hausstauballergie: Hausmittel & Soforthilfe gegen Hausstaubmilben in der Wohnung
Diese Tipps helfen gegen eine Hausstauballergie. Ein praktischer Ratgeber mit Hinweisen für Allergiker, um die Wohnung weitgehend vor Hausstaubmilben zu schützen.
Bei einer Hausstauballergie reagiert unser Organismus auf die im Hausstaub enthaltenen Exkremente der Hausstaubmilbe. Verantwortlich dafür ist eine Immunreaktion unseres Körpers, bei der Antikörper gegen die Allergene im Milbenkot gebildet werden.
Wer über einen langen Zeitraum an allergischem Schnupfen leidet, trägt zudem ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Um solchen Folgen vorzubeugen oder die Beschwerden zu lindern, können Sie einiges tun.
Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, zeigt Ihnen, was Sie gegen Hausstaubmilben unternehmen können. Eines sei vorweg klargestellt, eine Hausstauballergie entsteht nicht nur in schmutzigen Innenräumen. Über solche Irrtümer klärt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) unter anderem auf seiner Internetseite auf. Hier finden Betroffene auch viele Anlaufstellen, in denen sie sich beraten lassen können.
Der DAAB ist ein Interessenverband, der sich für die Rechte von Menschen mit Allergien, Atemwegs- und Hauterkrankungen einsetzt. Der eingetragene Verein hat seinen Sitz in Mönchengladbach, ist aber deutschlandweit aktiv.
Symptome einer Hausstauballergie
Es sind verschiedene Symptome bei einer Hausstauballergie bekannt. Betroffene leiden in der Regel an Dauerschnupfen und Niesanfällen. Dazu können geschwollene, tränende Augen, Ohrenjucken, Halsschmerzen sowie Jucken oder Anschwellen der Nasen- und Rachenregion gehören.
In schweren Fällen kann es zudem zu asthmatischem Husten kommen. Wird der allergische Schnupfen nicht ausreichend behandelt, kann sich allergisches Asthma entwickeln.
Allergie durch Hausstaubmilben
Auslöser einer Hausstauballergie sind die Exkremente der Hausstaubmilbe. Die kleinen Spinnentiere sind ein ganz normaler Bestandteil des Hausstaubes, der in jedem Haushalt vorkommt. Allerdings fühlen sich Milben an bestimmten Orten besonders wohl.
Sie finden sich vor allem in Teppichen, Betten und Polstermöbeln. Hier gibt es viele Hautschuppen, die jeder Mensch täglich absondert und die den Hausstaubmilben als Nahrungsquelle dienen. Die kleinen Tierchen haben mit den etwa 1,5 Gramm Hautschuppen, die jeder Mensch pro Tag verliert, eine reichliche Nahrungsgrundlage.
Optimale Lebensbedingungen finden sie zudem bei Temperaturen zwischen 25 und 30 °C sowie einer Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent. Die Plagegeister besiedeln daher ganz besonders gerne Kopfkissen, Bettdecken und Matratzen, aber auch Teppiche, Polstermöbel und Kuscheltiere bieten gute Lebensräume für die Hausstaubmilben.
Hausmittel gegen Hausstauballergie
Klassische Hausmittel gegen eine Hausstauballergie sind weniger bekannt. Vielmehr werden bestimmte Verhaltensregeln empfohlen, um die Belastung durch Hausstaub zu reduzieren. Werden diese eingehalten, sollten sich auch die Symptome der Hausstauballergie weitgehend erledigen.
Es ist jedoch ausgeschlossen, dass in einem "normalen" Haushalt kein Hausstaub vorkommt. Er lässt sich aber mit einigen gezielten Maßnahmen reduzieren. Das fängt schon bei der Raumluft an. Hier können Luftreiniger eingesetzt werden, welche den in der Luft enthaltenen Staub einsaugen und in einem Filter festhalten.
Welche Temperatur und welche Luftfeuchtigkeit sind in Schlafzimmer und Wohnräumen ideal? In unserem Ratgeber "Raumklima verbessern" geben wir Antworten darauf.
Beim Hausputz sollten nur Staubsauger verwendet werden, die einen Mikrofilter besitzen. Die können verhindern, dass die Exkremente der Hausstaubmilbe beim Saugen aufgewirbelt werden. Glatte Oberflächen sollten im Idealfall jeden zweiten Tag feucht gereinigt werden. Fegen wirbelt dagegen Staub auf und kann allergische Reaktionen auslösen.
Generell ist es für Hausstaub-Allergiker zu empfehlen, beim Reinigen die Wohnung gleichzeitig zu lüften. Wahre Staubfänger sind zudem Gardinen, die regelmäßig gewaschen werden sollten, Heizkörper am besten feucht abwischen.
Matratzen & Bettzeug schützen
Im Schlafzimmer sind es vor allem Bettzeug und Matratze, die von Hausstaubmilben besiedelt werden. Doch mit der richtigen Reinigung und effektiven Schutzmaßnahmen lässt sich allergischen Reaktionen weitgehend vorbeugen. Die Bettwäsche sollte mindestens bei 60 °C gewaschen werden, um Allergene zu entfernen.
Mit speziellen Bezügen können Matratzen vor Hausstaubmilben geschützt werden. Im Fachhandel werden solche Schutzbezüge als "Encasing" (engl. "Umhüllung) angeboten. Sie umhüllen die komplette Matratze mit ihrem dichten Gewebe. Die Effekte spüren Betroffene sofort, da die Bezüge die Allergene abhalten. Gute Produkte sind ab 35 Euro erhältlich. Solche Schutzbezüge werden auch für Kissen und Bettdecken angeboten.
Tägliches Lüften verhindert zudem eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Wichtig ist es dabei, auch die Betten ordentlich durchlüften zu lassen. Schließlich sammelt sich über Nacht durch Schweiß und andere Körperflüssigkeiten viel Feuchtigkeit in den Betten an. Bei zugeschlagenen Bettdecken kann diese nicht entweichen und bietet so eine gute Lebensgrundlage für die Hausstaubmilben.
Tipp der Redaktion: Kissenbezüge und Bettdeckenbezüge für Allergiker (Encasing) können Sie im Onlineshop auf basenio.de erhalten.
PROCAVE
PROCAVE
Wohnung schützen
Wer seine Kleidung nicht direkt neben dem Bett auszieht, entzieht der Hausstaubmilbe zusätzliche Nahrungsmöglichkeiten. Die Gleichung lautet, weniger Hautschuppen gleich weniger Nahrung für die Hausstaubmilbe. Gleiches gilt übrigens für das Kämmen.
Parkett- und Laminatböden sind bei regelmäßiger Reinigung für Hausstauballergiker besser geeignet als flauschige Teppiche, die den Staub besonders stark sammeln. Bei glatten Böden finden sich Haare und Staub als Wollmäuse in den Ecken und können leicht entfernt werden. Allerdings sollte hier alle zwei Tagen nebelfeucht gewischt werden. Alternativ eignen sich aber auch sehr kurzflorige Teppiche und Auslegwaren gut.
Da Milben nicht nur die Hautschuppen von Menschen, sondern auch diejenigen von Tieren lieben, sollten Haustiere keinen Zutritt zum Schlafzimmer haben. Bei schweren Hausstauballergien ist es sogar sinnvoll, ganz auf Haustiere zu verzichten.
Schwere Vorhänge, flauschige Teppiche und Polstermöbel, aber auch Pflanzen und Kuscheltiere sind unnötige Staubfänger, auf die man im Schlafzimmer am besten verzichten sollte. Wer dennoch nicht ohne sein Kuscheltier kann, sollte es regelmäßig waschen und für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe verbannen, um die Milben abzutöten.
Medikamente gegen Hausstauballergie
Inwieweit die in Apotheken erhältlichen Antimilben-Sprays vorbeugend bei einer Hausstauballergie wirken, ist wissenschaftlich umstritten. Vergleichsstudien konnten bislang keine Effekte der in Niem- oder Zimtölsprays enthaltenen Akariziden nachweisen.
Allerdings wird an so genannten Milbentabletten geforscht, die eine wirksame Behandlung versprechen. Auch an einer effektiven Hyposensibilisierung wird demnach intensiv gearbeitet.
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Super Hinweise. Toller Artikel....
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