Rheuma in der Hand - Was hilft? Tipps zu Behandlung und Ernährung für Rheumapatienten
Was hilft bei Rheuma in der Hand? Informationen über mögliche Ursachen, Symptome und Behandlungen. Außerdem erfahren Sie nützliche Tipps hinsichtlich der Ernährung.
Entzündungen, Schmerzen und steife Gelenken, das alles kann auf Rheuma hinweisen. Es gibt einige Symptome und noch mehr Ursachen, die im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen bekannt sind. Solche Krankheiten können unter anderem Arthrose, Osteoporose, aber auch Gicht und Fibromyalgie sein.
Rheuma ist also nicht die eine Krankheit, sondern ein Oberbegriff für viele Krankheitsbilder. Laut Deutscher Rheuma-Liga gibt es über 100 Arten rheumatischer Erkrankungen. Allen gemein ist, dass Betroffene chronische Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat haben.
Chronische Polyarthritis & Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis - oder auch Chronische Polyarthritis genannt - ist einer der häufigsten chronischen Gelenkentzündungen. Bereits 0,5 Prozent bis 1 Prozent aller Deutschen ist von dieser Krankheit betroffen. Knapp doppelt so viele Frauen wie Männer leiden an der Krankheit.
Bei Rheumatoider Arthritis entzündet sich die Innenhaut der Gelenke, Sehnenscheide und Schleimbeutel. Diese verursachen Schmerzen und eine Unbeweglichkeit. Meist trifft es dabei die Gelenke in den Händen. Typisch für diese Krankheit ist die Symmetrie.
Dabei sind Gelenke, die sich auf beiden Seiten des Körpers befinden gleichzeitig betroffen. Das heißt im Fall der Hand, dass sowohl das rechte Handgelenk, als auch das linke Handgelenk entzündet sind. Doch es trifft nicht nur die Handgelenke. Häufig treten die Schmerzen auch in den Fingergrundgelenken auf.
Für viele Patienten gestaltet sich der Alltag dann meist als schwierig. Einfache Hausarbeiten sind nicht mehr möglich. Auch Hobbys wie Stricken oder Kartenspielen geht bei vielen Patienten nicht mehr. Das heißt, dass zu der eigentlichen Krankheit oftmals noch schwere psychische Erkrankungen dazukommen.
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Symptome - Rheuma in den Händen
Die ersten Symptome gleichen weniger einer ernsthaften Gelenkerkrankung als vielmehr einer harmlosen Erkältung. Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder leichtes Fieber sind oft erste Anzeichen. Doch eindeutig sind sie nicht. Erst wenn sich zu diesen Symptomen noch warme und gerötete Gelenke hinzugesellen, wird die Krankheit deutlicher. Meist schwillt zudem die Haut an den Gelenken an. Diese Schwellungen sind meist schmerzhaft.
Sollten Ihre Finger zudem länger als sechs Wochen angeschwollen sein, ist es ratsam zum Arzt zu gehen. Einen eindeutigen Nachweis bringt dann eine Blutuntersuchung. Wird die Krankheit nicht behandelt, kommt es zu einer Gelenksteife und Schmerzen, die mal plötzlich oder schleichend auftreten. Die Gelenke verformen sich und die Beweglichkeit nimmt ab.
Ursachen - Rheuma in den Händen
Eine eindeutige Ursache für rheumatoide Arthritis wurde noch nicht gefunden. Allerdings glauben Mediziner, dass eine Autoimmunerkrankung Schuld an den Entzündungen sein könnte. Bei einer Störung des Immunsystems kann selbiges nicht mehr körpereigene von fremden Substanzen unterscheiden.
Es sieht die Zellen in den Gelenken plötzlich als Krankheitserreger an und reagiert in Form einer Entzündung, bei der die Immunzellen in die Gelenke wandern. Dort entstehen entzündungsfördernde Stoffe, die die Zellen angreifen. Die Innenhaut schwillt an, Knochen und Knorpel werden zerstört. Dass das Immunsystem gestört wird, kann viele Gründe haben. Am wahrscheinlichsten sind erblich bedingte Veranlagung und schädliche Umwelteinflüsse wie Rauchen.
Behandlung - Rheuma in den Händen
Rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar, aber es gibt Möglichkeiten, mit denen der Krankheitsprozess verlangsamt wird. Ziel von Behandlungen ist, dass die Schmerzen gelindert werden, die Beweglichkeit wieder hergestellt und die Zerstörung der Gelenke gestoppt wird.
Zunächst einmal bedarf es einer medikamentösen Therapie. Ihr Arzt wird Ihnen eine Reihe von verschiedenen Rheumamedikamenten verschreiben. Einige werden Sie auf kurze Zeit nehmen, andere über einen längeren Zeitraum. Medikamente lindern die Symptome und haben einen direkten Einfluss auf den Krankheitsprozess. Sie können die Krankheit aufhalten und damit Folgeschäden verhindern.
Ein oft verabreichtes Medikament gegen alle Rheumakrankheiten ist Kortison. Es wird direkt in das betroffene Gelenk gespritzt und legt sich wie ein Schutzfilm um die Knorpel. Die Immunzellen haben dann keine Chance mehr, den Knorpel zu zerstören. Die Entzündung klingt darauf ab. Allerdings ist das nur eine vorübergehende Hilfe. Das Gleiche gilt für nichtsteroidale Antirheumatika und Cox-2-Hemmer. Sie lindern Entzündungen und Schmerzen, können aber auch nicht auf Dauer eingesetzt werden.
Es gibt auch Medikamentationen, die direkt etwas gegen das geschädigte Immunsystem unternehmen. Methotrexat zum Beispiel greift direkt in die Aktivitäten des Immunsystems ein.
Doch neben Medikamenten gibt es noch andere Formen der Therapie. Krankengymnastik und Bewegungsanleitungen für den Alltag helfen dabei, die Beweglichkeit der Finger zu fördern und die Gelenke zu schonen. Hilfreich kann auch eine Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) sein. Bei diesem Verfahren wird Reizstrom gegen die Schmerzen eingesetzt.
Wer unter anfänglichen Depressionen leidet, erhält psychologische Unterstützung. In manchen Fällen kann sogar ein operativer Eingriff helfen, bei der die Entzündung in der Gelenkinnenhaut entfernt wird. Auch spezielle Kälteauflagen mindern die Schmerzen für eine gewisse Zeit.
Alternative Behandlungskonzepte
Manche Patienten können auch von alternativen Behandlungskonzepten profitieren. So berichtet das Onlineportal cannadoc.net, dass in den letzten Jahren immer häufiger Cannabidiol (CBD) als „mögliche Behandlungsform diskutiert“ wird.
Dabei handelt es sich um einen Inhaltsstoff der Hanfpflanze (Cannabis), der entzündungshemmend auch bei Rheuma wirken soll. Cannadoc-Inhaber Thomas Harmeier ist davon überzeugt, „dass Cannabis die Zukunft der alternativen Heilmethoden darstellt.“
Diese „Zukunft“ ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht. Laut der Verbraucherzentrale gibt es noch keine ausreichenden klinischen Studien hinsichtlich der „Dosierung, Sicherheit, Neben- und Wechselwirkungen“ von CBD-Tropfen.
Ernährung bei Rheuma
Zu Hause können Sie auch einiges tun. Verbessern Sie Ihre Ernährung, und helfen Sie Ihrem Körper dabei weniger Entzündungen zu produzieren. Die Entzündungen können teilweise durch die falsche Ernährung noch verstärkt werden. Das passiert durch die Arachidonsäure, die besonders häufig in tierischen und fettreichen Lebensmitteln vorzufinden ist.
Bei der Verdauung dieser Säuren entstehen Stoffe, die Entzündungen fördern. Besonders Schweinefleisch ist reich an dieser Säure und belastet die Gelenke nur unnötig. Verzichten Sie daher weitestgehend auf Fleisch, Eier oder Milchprodukte. Greifen Sie stattdessen zu Sojaprodukten oder Fisch. Diese enthalten nicht nur sehr viel Eiweiß, sondern auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren.
Wichtig ist auch, dass Sie viele pflanzliche Lebensmittel auf dem Speiseplan haben, da diese die Entzündungen lindern können. Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine. Statt Butter zum Braten sollten Sie lieber Rapsöl nehmen. Wer nicht ganz auf Fleisch verzichten kann, kann zu Rindfleisch greifen. Es enthält weniger Arachidonsäure, sollte aber dennoch nicht mehr als zweimal die Woche gegessen werden.
In unserem Ratgeber zum Thema gesunde Ernährung im Alter finden Sie altersgerechte Ernährungstipps und einen Ernährungsplan.
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