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Zigaretten Alternative | Rauchen | Ersatz | IQOS | glo | dampfen

Zigaretten Alternativen - Top5 Ersatz im Vergleich: IQOS, glo, dampfen & Co.

Zigaretten Alternative | Rauchen | Ersatz | IQOS | glo | dampfen
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Für Zigaretten gibt es inzwischen einige Alternativen, die weniger schädlich sein sollen. Doch wie sinnvoll sind Verdampfer, Erhitzer & Co. als Zigarettenersatz wirklich und welche ist die gesündeste Alternative?

| Steffen Gottschling

Wer Zigaretten raucht, schädigt nahezu jedes Organ in seinem Körper. Der Tabakrauch enthält viele Schadstoffe, die als Risikofaktoren für Erkrankungen der Atemwege, des Herzens, der Gefäße und einiger Krebsarten gelten. Seitens der Industrie sind in den letzten Jahren Alternativen zu Zigaretten entwickelt worden, die weniger gesundheitsschädlich sein sollen.

Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, hat 5 Möglichkeiten verglichen, mit denen Sie eine Zigarette ersetzen können.

Tabakerhitzer

Tabakerhitzer sind kleine elektrische Geräte, in denen ein Tabakstick eingelegt werden muss.
Tabakerhitzer sind kleine elektrische Geräte, in die ein Tabak-Stick eingelegt werden muss. basenio.de

 

Bei einem Erhitzer wird wie bei einer Zigarette Tabak verwendet. Jedoch wird in den Geräten der Tabak nicht verbrannt, sondern lediglich bei etwa 300°C bis 350°C elektrisch erhitzt. Durch das Erhitzen entsteht ein Dampf, der durch ein Mundstück inhaliert werden kann. In die meisten dieser Geräte muss ein fertiger Tabak-Stick gelegt werden, der im Handel für ähnliche Preise wie normale Zigaretten erhältlich ist.

Während im Zigarettenrauch ein Gemisch aus mehr als 6.000 chemischen Substanzen steckt, von dem über 100 als schädlich oder potentiell schädlich gelten, sind solche Werte im erhitzten Dampf deutlich reduziert. Dies wurde bereits durch unabhängige Studien bestätigt. So kam 2018 eine Untersuchung, an der auch das Bundesinstitut für Risikobewertung beteiligt war, ebenfalls zu dieser Erkenntnis.

Der Gehalt von Aldehyden, wie dem gesundheitsschädlichen Formaldehyd, war um 80 bis 95 Prozent niedriger als im Zigarettenrauch. Noch geringer waren die Werte für flüchtige organische Verbindungen, die bis zu 97 Prozent unter den Werten einer Zigarette lagen. Die Forscherinnen und Forscher kamen zu der Erkenntnis, “dass die Levels von wichtigen krebserregenden Stoffen deutlich reduziert sind.”

Doch ist dies keine Entwarnung im Hinblick auf die Gefahren für die Gesundheit. Es fehlen unter anderem Langzeitdaten. IQOS als Alternative zur herkömmlichen Zigarette war 2016 das erste Produkt auf dem Markt. Die Tabaksticks gibt es auch mit den herkömmlichen Mengen an Nikotin sowie als nikotinreduzierte Variante. 

Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeber "Sind IQOS gesünder als Zigaretten?"

Verdampfer

Verdamper | Zigaretten Alternative
Verdamper werden oft auch als E-Zigarette beworben. © thodonal - AdobeStock

 

"Verdampfer werden oft auch als elektrische Zigaretten oder E-Zigaretten vermarktet. Bei solchen Verdampfern wird kein Tabak verbrannt, sondern ein sogenanntes Liquid durch ein Akku-betriebenes Heizelement erhitzt. Die erhitzte Flüssigkeit verdampft und kann über ein Mundstück inhaliert werden", erklärt Oliver Prust, der Inhaber von „Max Vapor“, einem Onlinehandel für E-Zigaretten auf Nachfrage von basenio.de.

Diese Liquids sind in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen mit und ohne das süchtig machende Nikotin erhältlich. Insbesondere die nikotinfreien Varianten können dabei helfen, dass Sie mit einer E-Zigarette mit dem Rauchen aufhören können. In Studien konnte zudem belegt werden, dass die Aerosole aus dem verdampften Liquid weniger krebserregende Stoffe enthalten.

Doch es gibt auch die sprichwörtlichen Schattenseiten. Beim Verdampfen können durch Zusatzstoffe in den Liquids Schadstoffe entstehen, die es beim Tabakrauchen nicht gibt. Insofern gelten Verdampfer keinesfalls als gesundheitlich unbedenklich. In der Praxis zeigt sich, dass viele Raucher neben der E-Zigarette zusätzlich noch herkömmliche Zigaretten rauchen.

In Deutschland wird der Markt für E-Zigaretten und deren Inhaltsstoffe auf Grundlage des Tabakerzeugnisgesetzes und der Tabakerzeugnisverordnung reguliert. Eine gute Übersicht, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher bei E-Zigaretten und Liquids achten sollten, hat der “Verband des eZigarettenhandels” veröffentlicht.

Dort wird unter anderem darauf hingewiesen, dass nur entsprechend etikettierte Produkte gekauft werden sollten. Ferner gilt die Empfehlung, dass nur Angebote aus einem EU-Land im Hinblick auf geprüfte Geräte und Inhaltsstoffe sicher sind.

Shishas

Shisha | Zigaretten Alternative
Eine Shisha ist eine Wasserpfeife, in der Tabak bei niedriger Temperatur verschwelt. - © Helga Bragina - AdobeStock


Eine Shisha ist eine Wasserpfeife, mit der meist angefeuchteter und aromatisierter Tabak geraucht wird. Der Tabak wird auch hier nicht verbrannt, sondern durch ein darüberliegendes Stück glühende Kohle bei niedriger Temperatur verschwelt. 

Es gibt allerdings auch Shishas, bei denen Tabak durch eine elektrische Heizquelle erhitzt wird. Dabei entwickelt sich Rauch, der über ein mit Wasser gefülltes Gefäß - Bowl genannt - eingesogen werden muss. Dabei wird der Rauch einerseits abgekühlt und andererseits werden Schwebstoffe und wasserlösliche Substanzen ausgefiltert. 

Allerdings reicht dies nicht aus, um die gesundheitsgefährdenden Stoffe des Tabaks zu entfernen. Daher gelten auch bei Shishas Gesundheitswarnungen. So mahnt unter anderem die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, dass Shisha-Rauchen genauso gefährlich sei wie Zigarettenkonsum.

Während früher viele Shisha-Raucher ihren Tabak selbst befeuchteten, gibt es nun speziellen Wasserpfeifentabak im Handel. Dieser muss in Deutschland den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und wird auch ordentlich versteuert. Einige Produzenten bieten auch Tabakersatz für die Shisha an, der zumindest frei von Nikotin ist. Allerdings kann in den zugesetzten Flüssigkeiten sehr wohl Nikotin enthalten sein.

Nikotinbeutel

Tabakbeutel | Zigaretten Alternative
Nikotinbeutel werden zwischen Oberlippe oder Unterlippe und Zahnfleisch gelegt. - © Andrii - AdobeStock


Nikotin kann auch ganz ohne Rauch und Dampf konsumiert werden. Nikotinbeutel - auch Nikotinpouches genannt - werden ganz einfach zwischen Oberlippe oder Unterlippe und Zahnfleisch gelegt und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Sie enthalten keinen Tabak, sondern ein weißes Pulver aus Nikotinsalzen und Trägerstoffen. Diese aromatisierten Füllstoffe bringen zusätzlich zum “Nikotin-Kick” einen Geschmack.

Die Beutel können je nach Produkt 15 bis 60 Minuten ihr Aroma abgeben. Danach können sie aus dem Mund genommen und entsorgt werden. Nikotinbeutel sind keinesfalls zum Verzehr bestimmt und dürfen daher auch nicht geschluckt werden.

Auf dem deutschen Markt sind diese Alternativen zu Zigaretten 2019 erst prominenter eingeführt worden. Da sie allerdings von den Behörden als sogenanntes “Novel Food” betrachtet werden, dürfen sie nur mit einer gesonderten Genehmigung verkauft werden. Fehlt diese, dürfen die Produkte in Deutschland nicht verkauft werden. Allerdings sind Nikotinbeutel online erhältlich.

Insbesondere bei Anfängern ist bekannt, dass sie ein leichtes Brennen oder Kribbeln unter der Lippe beim Konsum verspüren. Damit die Beutel frisch bleiben, sollten sie bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank gelagert und aufbewahrt werden.

Eine abschließende Bewertung zu den möglichen gesundheitlichen Gefahren liegt noch nicht vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht jedoch davon aus, dass auch Nikotinbeutel süchtig machen können. Besonders kritisch wird der teils hohe Nikotingehalt in den Beuteln gesehen.

Bei 44 verschiedenen Angeboten lag der Nikotingehalt im Mittel bei 9,48 Milligramm. Vergleicht man dazu die europaweite gesetzliche Obergrenze des Nikotingehalts im Rauch einer Zigarette mit 1 Milligramm, wird schnell ersichtlich, wie stark die Beutel sind.

Rauchstopp

Die gesündeste Alternative zum Zigarettenrauchen ist letztlich der komplette Verzicht. Studien zeigen, dass ein Rauchstopp auch im fortgesetzten Alter positive Wirkungen auf die Gesundheit haben kann. Schon nach einem Tag sinkt beispielsweise das Risiko, einen Herzanfall zu erleiden. Nach einigen Jahren sinken schließlich auch die Gefahren von Krebserkrankungen.

 

Rauchstopp
Der komplette Rauchstopp ist die gesündeste Alternative zu Zigaretten rauchen. - © Luminelmages - AdobeStock

Wer viele Jahre geraucht hat, für den kann der komplette Verzicht ein schwieriges Unterfangen werden. Nikotin besitzt schließlich ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotenzial. 

Wenn Sie es nicht von allein schaffen, auf Zigaretten zu verzichten oder einen Rückfall erleiden, können Sie sich Hilfe holen. Spezielle Verhaltenstherapien haben sich als erfolgreich erwiesen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Um mögliche Entzugserscheinungen zu lindern, können Ärzte Nikotinersatztherapien einleiten. Hier werden unter anderem

  • Inhaler,
  • Kaugummis,
  • Lutschtabletten,
  • Mundspray,
  • Nasenspray
  • und Pflaster

als Präparate eingesetzt, die Nikotin ersetzen sollen. Es ist auch möglich, Medikamente zu nutzen. Laut der aktuell geltenden medizinischen Leitlinie “Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung” werden Bupropion, Vareniclin und Cytisin als Medikation zur Raucherentwöhnung empfohlen. Hier muss aber immer Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt ein entsprechendes Attest ausstellen.

Einige Krankenkassen unterstützen übrigens den Rauchstopp. Sie übernehmen die Kosten ganz oder teilweise für Entwöhnungsprogramme. Fragen Sie also bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie solche Angebote hat. 

In einem Interview mit dem Weekend-Magazin aus Österreich hat der Lungenfacharzt Dr. Wolfgang Popp eine Reihenfolge der Alternativen für Zigaretten im Hinblick auf deren gesundheitsschädlichen Potenziale benannt. “Alternativen mit dem geringsten Risikoprofilen wären reine Nikotinpräparate, gefolgt von Nikotinbeutel, Dampfen mit E-Zigarette, Dampfen von Liquids und gut untersuchten Tabakerhitzern”, erklärte der Experte.

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Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

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