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Angststörung | CBD | Johanniskraut

Hilfe bei schwachen Angststörungen: So wirken CBD & Johanniskraut

Angststörung | CBD | Johanniskraut
© geralt - pixabay.com

Gegen schwache Angststörungen können pflanzliche Mittel helfen. Wie CBD und Johanniskraut wirken und Betroffenen helfen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

(aktualisiert am: 07.09.2022) | Axel Zawischa

Mit zunehmenden Alter wird es für Betroffene und Angehörige immer schwieriger Ängste zu erkennen. Zum einen wird es von der Gesellschaft als normal interpretiert, wenn Senioren weniger aktiv und kommunikativ sind. Auch die Tatsache, dass ältere Menschen eher zuhause bleiben und die Öffentlichkeit meiden, wird nicht als ungewöhnlich betrachtet.

Schließlich lassen die Mobilität und Leistungsfähigkeit von Natur aus nach. Doch derartige Verhaltensweisen dienen nicht selten dazu, angstbesetzten Situationen aus dem Weg zu gehen. Zum anderen schätzen sich Angstpatienten häufig selbst falsch ein und bringen Veränderungen in ihrem Verhalten mit ihrem persönlichen Alterungsprozess in Verbindung. Aus diesem Grund werden Angsterkrankungen im Alter stark unterschätzt, obwohl über zehn Prozent der Senioren in Deutschland davon betroffen sind.

Symptome bei Angststörungen

Ein hilfreicher Indikator zur Erkennung von Ängsten sind körperliche Symptome, da sich Angstzustände bei Senioren eher über den Körper als über die Psyche zeigen. Folgende Beschwerden können ein Anzeichen für Angststörungen sein:


Wer Ängste bei älteren Mitmenschen feststellt beziehungsweise vermutet, sollte die Beobachtungen nicht für sich behalten, sondern das offene Gespräch suchen. Womöglich lassen sich die Ursachen gemeinsam klären und Lösungen für sinnvolle Aktivitäten und einen angemessenen Tagesablauf finden. Angehörige können sie Selbstständigkeit der Betroffenen fördern und nicht durch Überforsorglichkeit vermindern. Dazu gehört auch die Ermutigung einen Facharzt aufzuchen, wenn Sie bei ihren Angehörigen ausgeprägte Ängste feststellen. 

Das können Sie tun:

Seniorinnen und Senioren können Ängste in gewissem Maße durch sportliche und geistige Aktivitäten vorbeugen, meint der Gerontopsychiater Priv.-Doz. Dr. Martin Haupt: „Regelmäßige körperliche Aktivität in Form von Sport, Bewegungsübungen und Sturztrainings können helfen, ein sichereres Körpergefühl zu entwickeln“. Anregende Gespräche, interessante Volkshochschulkurse oder kulturelle Veranstaltungen können Sie geistig fit halten und vor Angst und Vereinsamung bewahren. Bei leichter Ängstlichkeit können Entspannungsübungen und auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Therapien gegen Angstzustände

Bevor Psychopharmaka zum Einsatz kommen, sollten alle anderen Therapiemöglichkeiten in Betracht gezogen werden. Wie Prof. Dr. med. Gabriela Stoppe, Bereich Allgemeine Psychiatrie der universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel im Allgemeinärztlichen Onlinemagazin zum Thema Angststörung erklärt, ist die kognitive Verhaltenstherapie „die spezifische Psychotherapie der Wahl“. Zudem empfiehlt die Expertin den Fokus auf angenehme Aktivitäten zu richten und einen Stimmungskalender zu führen.

Die Behandlung von Angsterkrankungen ist auch im Alter möglich. Professionelle Hilfe sollte daher in Anspruch genommen werden, sobald sich erste Anzeichen bemerkbar machen und der Alltag von den Symptomen eingeschränkt wird. Auch wer sich unsicher darüber ist, worunter er tatsächlich leidet, sollte ärztlichen Rat suchen. Häufig werden Ängste durch Wechselwirkungen von Medikamenten, Sucht, Depressionen, Demenz oder körperlichen Krankheiten ausgelöst.

Nur ein Facharzt kann eine seriöse Diagnose stellen, um eine passende Therapie festzulegen. Im Idealfall wenden sich Betroffene beziehungsweise deren Angehörige an einen Gerontopsychiater. Hierbei handelt es sich um Fachärzte, die sich mit den psychischen Erkrankungen von älteren Menschen beschäftigen.

CBD & Johanniskraut - Wirkung

Lohnen kann sich auch der Blick auf pflanzliche Präparate mit angstlindernder Wirkung. Eine besondere Stellung nimmt dabei Hanf ein. Die Pflanze war jahrzehntelang als süchtig machende Droge geächtet, doch die medizinische Wissenschaft forscht seit einiger Zeit zu den positiven Effekten des Hanfs. Die Pflanze enthält verschiedene Cannabinoide, die jeweils ihre je eigenen Wirkungsweisen haben.

Bekannt ist vor allem das psychoaktive Tetrahydrocannabinol (THC), das sich jedoch aus der Pflanze isolieren lässt. Cannabinoide wie Cannabidiol (CBD) und Cannabichromen (CBC) sind ebenfalls im Hanf enthalten, haben allerdings keine berauschende Wirkung. Sie sind für die medizinische Wissenschaft von Interesse.

Hanf | CBD | CBC
CBD & CBC sind Cannabinoide der Hanfpflanze. Ihre medizinischen Potentiale werden von der Wissenschaft untersucht. (Quelle: © EKKAPON - Adobe Stock)

Da CBD nicht denselben rechtlichen Beschränkungen wie THC unterliegt, erfährt CBD eine immer breitere praktische Verwendung durch Patienten und Pharmafirmen. Im Gegensatz zum THC macht CBD nicht „high“, wirkt nur schwach psychoaktiv und kann sogar die Wirkung des THC lindern

Die auf der Seite des Deutschen Hanfverbandes geschilderten Nebenwirkungen können Benommenheit, Müdigkeit, Durchfall, weniger Appetit sowie Gewichtsänderungen in beide Richtungen sein. Ob die Einnahme im individuellen Fall sinnhaft ist und mit welcher Dosierung, sollte also auf jeden Fall mit einem Arzt geklärt werden. Im Handel werden unter anderem CBD-Öle, Kapseln und CBD-Blüten verkauft.

CBD wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt. Ob es langfristig gesehen bei Angststörungen helfen kann, ist derzeit noch Gegenstand der Forschung. Doch konnte eine 2011 in einem rennomierten Fachmagazin veröffentlichte Studie nachweisen, dass die Einnahme von CBD positive Auswirkungen auf Patienten mit einer Sozialphobie hatte, die absichtlich in eine Stresssituation versetz wurde. 

CBD und die Rechtslage in Deutschland

In Deutschland gelten CBD-Öle als nicht verkehrsfähig. Das heißt, im Handel dürfen sie nicht als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden. Es ist außerdem untersagt, solche Öle mit Gesundheitsaussagen zu bewerben. Im Falle von CBD-Blüten ist die Rechtslage schwammig. Sie zählen nicht zu Extrakten, wodurch sich Käufer und Verkäufer in einer rechtlichen Grauzone befinden.

Pflanzen und Pflanzenteile von Cannabis sind laut Buchstabe b) ebenfalls von den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften ausgenommen, wenn sie aus dem Anbau in Ländern der Europäischen Union mit zertifiziertem Saatgut stammen oder ihr Gehalt an THC 0,2 % nicht übersteigt und der Verkehr mit ihnen (ausgenommen der Anbau) ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dient, die einen Missbrauch zu Rauschzwecken ausschließen.


(Bundesamt für Verbeucherschutz und Lebensmittelsicherheit zum Thema Hanf, THC, Cannabidiol (CBD) & Co
 

Da sich CBD-Blüten optisch nicht von anderen Hanfblüten unterscheiden und ein Missbrauch nicht auszuschließen ist, ist der Verzicht von Erwerb und Besitz empfehlenswert, um nicht mit dem Gesetz anzuecken. 

 

Auch Johanniskraut wird eine angstlindernde Wirkung nachgesagt. Die Extrakte des Johanniskrautgewächses sind bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen weit verbreitet.

Die Deutsche Apotheker Zeitung fasst online die Ergebnisse von Ökotest und einer Stichprobe des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker zusammen, welche darauf hindeuten, dass apothekenpflichtige Produkte den freiverkäuflichen Präparaten aus Drogerien vorzuziehen sind. Der Grund: Oft fehlt das Extrakt des Echten Johanniskrauts, dessen Wirkung erwiesen ist, gänzlich oder die Dosis ist zu gering.

Vorbeugen statt Nachsorgen

Vorbeugen ist ratsam, um Ängste im Keim zu ersticken. Regelmäßig Bewegen, frische Luft und Sturztrainings sind bereits wertvolle Maßnahmen. Gerade die Sturzangst ist bei Senioren weit verbreitet. Das gilt nicht nur für Menschen, die bereits gestürzt sind. Der Anteil an Senioren mit Sturzangst, die bislang keinen Sturz erlebt haben, ist fast gleichermaßen hoch wie der von Sturzpatienten.

Bewegung gut gegen Ängste
Bewegung an der frischen Luft hellt die Stimmung auf. (Quelle: © NDABCREATIVITY – Adobe Stock)

Da die Angst wiederum das Risiko für einen tatsächlichen Unfall erhöht, sind vorbeugende Maßnahmen umso wichtiger. „Kraft- und Balancetrainings in Gruppen bewirken nicht nur den Erhalt der Mobilität, sie stärken auch das Selbstbewusstsein und helfen, Sturzangst zu minimieren“, erklärt die Ärztekammer Nordrhein.

Das regionale Angebot von entsprechenden Trainings kann beispielsweise über lokale Ärzte, Krankenversicherungen und Senioreneinrichtungen erfragt werden. Auch kulturelle Veranstaltungen und die aktive Teilnahme am Vereinsleben fördert soziale Kompetenz und wirkt Isolationstendenzen entgegen.

Die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung haben 2019 für Betroffene einige Tipps veröffentlicht. Der erste Schritt ist es, sich der Angst bewusst zu werden und etwas dagegen tun zu wollen, um wieder aktiv am Leben teilnehmen zu können. 

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Axel Zawischas redaktionelle Themenschwerpunkte liegen in den Fachbereichen Mobilität sowie in Garten & Natur.

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