Wand-Klimaanlage bzw. Monoblock-Klimagerät mit/ohne Außengerät mit Wandmontage im Praxis-Test & Vergleich
Sie möchten eine Wandklimaanlage ohne Außengerät verwenden? Basenio.de zeigt Ihnen effiziente Gerätearten und stellt den aktuellen Testsieger bei Wandklimaanlagen vor.
Wenn der Sommer und damit die hohen Temperaturen nahen, sind Klimaanlagen stark nachgefragt. Zu Recht, denn eine effiziente Klimaanlage kann bei schweißtreibenden Temperaturen in der Wohnung oder im Büro eine große Hilfe sein. Es gibt dabei eine große Auswahl an verschiedenen Klimageräten, die für bestimmte Bedürfnisse angepasst sind.
Was Sie beim Thema Klimaanlage beachten sollten, darüber hat basenio.de mit dem Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e. V. (VDKF) gesprochen. Der Verband ist laut eigener Aussage der führende deutsche Wirtschaftsverband der Kälte-Klima- und Wärmepumpen-Branche.
Welche Temperatur und welche Luftfeuchtigkeit sind ideal für Schlafzimmer & Co.? In unserem Ratgeber "Raumklima verbessern" geben wir Antworten darauf.
Welche Arten von Klimaanlagen gibt es?
Zuerst einmal ist zu erwähnen, dass Klimaanlagen und Klimageräte unterschiedliche Techniken aufweisen. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Thielmann vom VDKF erklärt: „Eine Klimaanlage bezeichnet eine Anlage, welche in der Lage ist, sowohl die Raumtemperatur als auch die Feuchte in einem Raum konditionieren zu können. Eine Anlage besteht dabei immer aus mehreren Komponenten, welche zusammen eine Anlage bilden.
Streng genommen sind die Klimageräte, die den meisten bekannt sind, nur Kühlgeräte. Es wird dabei jedoch nur die Temperatur konditioniert. Die Raumfeuchte bleibt völlig unberücksichtigt. Diese Klimageräte sind als Monoblockgeräte oder als Split-Geräte mit einem fest installierten Innen- und Außenteil erhältlich. Das ist am sinnvollsten, aber auch nicht die günstigste Variante.“
Im Allgemeinen wird zwischen Klimaanlagen mit und ohne Schlauch unterschieden. Bei einer der Schlauch-Varianten handelt es sich um die sogenannten Monoblockgeräte. Diese Variante ist günstig und leicht zu installieren. Dabei gibt ein Wärmeübertrager die Raumwärme an ein bestimmtes Kältemittel weiter, das anschließend zirkuliert und durch thermische Energie verdampft wird.
Mittels eines Verdichters wird dann ein höheres Temperaturniveau erreicht. Somit kann die Wärme nach außen abgegeben werden. Das geschieht über einen zweiten Wärmeübertrager, welcher die vom Kältemittel mitgeführte Energie an die Luft übergibt und diese anschließend nach außen leiten kann. Hierbei werden meist Schläuche eingesetzt, die durch Öffnungen in einer Wand oder durch ein Fenster nach außen führen.
Nachteile:
- Geräuschemission
- Bei offenen Fenstern kann die eindringende Außenluft die Kühllast verstärken und damit höhere Kosten verursachen.
Eine zweite Möglichkeit stellen Wärmepumpen mit integrierter Kühlfunktion dar. Bei dem sogenannten reversiblen Betrieb arbeitet die Wärmepumpe ähnlich wie ein Kühlschrank. Die Fließrichtung des Kältemittels wird mithilfe eines Ventils umgedreht, woraufhin der Verdampfer die Wärme aus den Räumen aufnimmt und anschließend an das Grundwasser oder die Luft abgibt.
Beim sogenannten Natural Cooling wird die Wärmepumpe im Sommer nicht in Betrieb genommen. Jedoch pumpt die Umwälzpumpe stetig kaltes Wasser, das durch das Grundwasser oder das Erdreich natürlich gekühlt wird, durch die Heizungsleitungen. Dadurch wird ein ähnlicher Kühleffekt wie bei einer Klimaanlage erreicht.
Vorteil:
- Beide Wärmepumpen-Varianten sind leise und haben geringe Kosten, erst recht, wenn man sowieso eine Wärmepumpe für das Haus geplant hat.
Auch die sogenannten Split-Klimageräte sorgen für angenehme Temperaturen. Sie bestehen aus einer Innen- und einer Außeneinheit. Die Inneneinheit beinhaltet einen Ventilator und einen Wärmeübertrager, welcher zur Verdampfung des Kühlmittels benötigt wird. Die übrigen Teile befinden sich in der Außeneinheit und lassen sich über dünne Leitungen mit der Inneneinheit verbinden.
Vorteil:
Sie sind leise und effizient. Es lassen sich bei Bedarf sogar mehrere Innengeräte mit einem Außengerät verbinden.
Eine Alternative zu solchen Anlagen sind Ventilatoren mit Kühlfunktion, die komplett ohne Schlauch auskommen. Diese sind mit einem Wassertank und einer Verdunstungsmatte ausgestattet, können bei Bedarf jedoch auch durch Eiswürfel oder Kühlakkus erweitert werden.
Die Geräte drücken bei Bedarf Luft durch eine befeuchtete Matte. Das Wasser verdunstet anschließend und die hindurchströmende Luft kühlt den Raum. Sobald das Wasser verdunstet ist, fällt die Kühlleistung auf den Nullpunkt und die Geräte wirken wie ein herkömmlicher Ventilator. Vorteil: die geringen Anschaffungs- und Stromkosten.
Vorteil:
- geringe Anschaffungs- & Stromkosten
Wandklimaanlagen im Test
Splitgeräte kommen ohne Ablaufschlauch aus und bestehen aus einem Innen-und einem Außengerät. Die Installierung ist zwar aufwendig, jedoch verbraucht ein Klima-Splitgerät weniger Strom als ein mobiles Klimagerät und kühlt den Raum schneller. Wir stellen Ihnen den Sieger und Verlierer der aktuellen Stiftung Warentest Ausgabe vor.
Testsieger
Mit dem Testurteil „Gut (2,1)“ konnte das Splitgerät Daikin FTXJ35MW/ RXJ35M überzeugen. Das Gerät bietet eine hohe saisonale Effizienz, optimiert mit Hilfe von Energieeinsparungsfunktionen wie Wochentimer und Bewegungssensor. Insbesondere der geringe Schalldruckpegel von gerade einmal 19 dB (Dezibel: Maßeinheit) wurde von den Testern hervorgehoben. Damit ist das Gerät im Betrieb sehr leise und stört im Alltag nicht.
Auch die Energieeffizienzklasse von A+++ spricht für sich. Der Fotokatalytische Titanapatit- Luftreinigungsfilter entfernt Staubpartikel und zersetzt Gerüche wie beispielsweise beißenden Tabakgeruch. Außerdem werden auch schädliche organische chemische Substanzen wie Bakterien, Viren und Allergene zersetzt. Der Testsieger ist ein wahrhaftiges "Allround-Talent", mit dem man nichts falsch machen kann.
Testverlierer
Weniger überzeugend war das Klimagerät der Firma TCL. Das Modell TAC-12CHSD / XA21IQC schnitt mit der Note „ausreichend (3,7)“ im Vergleich schlecht ab. Mit einer Lautstärke von 50 dB und der Energieeffizienzklasse A++ konnte das Gerät mit dem Testsieger nicht mithalten.
Es besitzt zwar eine Luftreinigung durch Luftumwälzung, kann jedoch keine speziellen Geruchsfilter vorweisen.
Wie effizient sind Klimaanlagen?
Moderne Klimaanlagen sind darauf ausgerichtet, erneuerbare Energie zu nutzen. Die LuftLuft-Wärmepumpe zum Beispiel wird mit Strom betrieben, bezieht jedoch einen Großteil der Energie aus der Luft, was für einen möglichst nachhaltigen Betrieb sorgen soll.
Die neuesten Daikin Geräte sind mit einem Inverter ausgestattet, welcher den Betrieb der Klimaanlage optimiert und Stromverbrauch sowie Kosten senken kann. Inverter-Klimageräte sind in die höchsten Energieeffizienzklassen bis zu A+++ einzureihen.
Das Freiburger Öko-Institut rechnet denn auch damit, dass bis 2030 etwa 8 bis 13 % der deutschen Haushalte mit Klimageräten ausgestattet sind. Aktuell sind es noch etwa 3 %. Wenn es sich bei der jeweiligen Klimaanlage nicht um eine nachhaltige Lösung handelt, steigt der Strombedarf natürlich mit. Nach Einschätzung des Öko-Instituts wird im Jahr 2050 die Wohngebäudeklimatisierung in Deutschland einen Anteil am Stromverbrauch von bis zu 6 % ausmachen.
Es gibt jedoch Wege, den Energiebedarf und die Emissionen trotz wachsendem Klimagerätebestand zu reduzieren. Jeder Verbraucher kann Klimaanlagen verantwortungsvoll und energiesparend nutzen. Basenio.de hat dabei hilfreiche Tipps für Sie:
1. Energiesparende Klimaanlage wählen
Günstige Klimageräte lassen sich in der Regel einer niedrigeren Energieeffizienzklasse zuordnen. Dabei benötigen sie viel Strom und verursachen dabei hohe Kosten.
Ein Klimagerät der Energieeffizienzklasse A+++ spart zum Beispiel im Vergleich zu einem Gerät der Energieeffizienzklasse B ganze 50 %. Es lohnt sich also, etwas mehr Geld für ein energiesparendes Gerät zu investieren. Das spart auf lange Sicht Stromkosten und ist definitiv klimafreundlicher.
2. Smarte Steuerung
Mit smarten Steuerungen lässt sich der Energieverbrauch einer Klimaanlage stark reduzieren. Intelligente Klimaanlagensteuerungen können dabei offene Fenster erkennen, Wetterdaten einbeziehen und bemerken, ob gerade jemand zuhause ist. Durch diese intelligenten Mechanismen kann erheblich an Energie gespart werden.
3. Ökostrom
100-prozentig nachhaltiger Ökostrom wird klimaneutral erzeugt und verursacht dabei keinen CO2-Ausstoß. Strom wird für den Betrieb einer jeden Klimaanlage benötigt, egal wie effizient man damit umgeht. Dafür bietet Ökostrom eine gute Lösung. Wenn der Stromverbrauch für Klimaanlagen oder reversible Wärmepumpen stark ansteigt, kann es sinnvoll sein, Ökostrom zusätzlich zur öffentlichen Stromversorgung selbst zu erzeugen.
Mit Photovoltaikanlagen und Stromspeichern benötigt man weniger Strom aus dem Netz. Außerdem wird das Klima geschont und die Kosten sinken, denn selbst gemachter Strom ist günstiger als der übliche Strom aus dem Netz.
Klimaanlage selbst einbauen?
Oft erledigt man anfallende handwerkliche Tätigkeiten lieber selbst, als sie von einem Profi durchführen zu lassen, vor allem, weil dies einiges an Geld sparen kann. Warum Sie das nicht tun sollten, erklärt Ihnen Herr Hudetz vom VDKF: „Nach Art. 11 Abs. 5 EU-VO 517/2014 dürfen nicht hermetische geschlossene Einrichtungen, welche mit fluorierten Treibhausgasen befüllt sind, nur dann an Endverbraucher verkauft werden, wenn der Nachweis erbracht wird, dass die Installation von einem zertifizierten Unternehmen nach Artikel 10 EU-VO 517/2014 ausgeführt wird.“
Unter der Installation wird nach Umweltbundesamt (UBA) das Zusammenfügen von Bauteilen, die später Kältemittel enthalten sollen, verstanden. Das bedeutet, dass auch die Aufstellung von Klimageräten, sollten diese einen Eingriff in den Kältemittelkreislauf erfordern oder Kältemittelleitungen zum Beispiel mittels „Schnellschluss-Verbindungen“ zusammengefügt werden müssen, durch den Laien verboten sind.
Sollte die Installation dennoch vom Endverbraucher durchgeführt werden, handelt es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, die mit hohen Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro bestraft werden kann. Das Gleiche gilt auch für Kälte- und Klimaanlagen unter 5 t CO2- Äquivalent beziehungsweise 3 kg Kältemittel. Auch der Käufer einer Klimaanlage, welche über Internet oder den Baumarkt erworben wurde, wird vom Gesetzgeber als Betreiber dieser Klimaanlage betrachtet.
„Die Bundesländer sind dabei zuständig für die Kontrollen von Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen. Oft sind die Kontrollbehörden die jeweiligen Landesämter/Gewerbeaufsichtsämter beziehungsweise Ämter für Umweltschutz oder Abfallrecht. Davon abweichend können die Länder jedoch andere Institutionen mit der Kontrolle beauftragen.“
Sie können jedoch Klimageräte, welche keine Installation benötigen und einen geschlossenen Kühlkreislauf aufweisen, problemlos benutzen.
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