Extrem trockenes strohiges Haar (Ursachen & was tun?) – Bestes Shampoo: Stiftung Warentest Testsieger
Welches Shampoo und welche Pflege helfen bei extrem trockenem und strohigem Haar? Hier finden Sie Tipps und Testsieger bei Haarpflegeprodukten.
Was hilft wirklich gegen extrem trockenes strohiges Haar und welche Haarpflege-Produkte halten ihr Versprechen? Basenio.de hat exklusive Tipps von Anna aus dem angesagten Friseursalon "Metamorphose" in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
Produkt-Tipps der Redaktion: Haaröle gegen trockenes und stumpfes Haar.
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Ursachen für trockene Haare
Die Ursache für trockene Haare ist meist eine Strukturschädigung des Haares, gibt die Expertin zu verstehen. Diese geht einher mit dem falschen oder übermäßigen Umgang mit chemischen oder thermischen Einflüssen. Bei trockenen Haaren sollte man sich also Fragen: Sind die Haare gefärbt, blondiert oder chemisch umgeformt? Wie häufig werden sie gewaschen, geglättet oder geföhnt? Und welche Produkte verwendet man?
Die gute Nachricht: häufig hängen trockene Haare mit Pflege und Styling zusammen, mit den richtigen Produkten und etwas Zeit kann das Haar wieder gesund und glänzend aussehen.
Um die Ursache für trockenes und strapaziertes Haar zu verstehen, hilft es zu wissen, wie das Haar aufgebaut ist. Es besteht aus drei Schichten: der äußeren Schuppenschicht, der dicken Faserschicht und dem Mark. An den Haarwurzeln befindet sich die Talgdrüse.
Trockene Haare sind in der äußersten Schicht des Haares, der Schuppenschicht, angegriffen. Anna erklärt das so: Bildlich kann man es sich vorstellen wie ein geöffneter Tannenzapfen. Er ist rau, geöffnet und ohne Glanz. Ein gesundes Haar spiegelt den geschlossenen Tannenzapfen wider, er ist glatt und glänzend. Trockene Haare werden von der Talgdrüse zu wenig mit Fett versorgt, dadurch öffnet sich die Schuppenschicht wie ein Tannenzapfen.
Neben Styling und Farbe kann auch das Wetter eine Rolle spielen, weiß unsere Friseurin. Im Sommer bleichen die Haare aus: Sonne, Salz- und Chlorwasser gehen unseren Haaren an die Substanz und machen sie trocken und brüchig. Im Winter schützen wir uns und die Haarpracht zwar mit Mütze und Schal gegen die Kälte, dadurch reiben sich die Haare allerdings auf und die trockene Heizungsluft gibt ihnen oft den Rest.
Der Tipp von Anna: Eine gute Haarpflegeroutine und regelmäßiges Schneiden können dabei Worst Case-Szenarien verhindern.
Vor allem bei Frauen verändert sich die Haarstruktur in bestimmten Lebensphasen: Pubertät, Schwangerschaft und Stillzeit, Wechseljahre - durch das hormonelle Ungleichgewicht kommt es oft zu Haarausfall bei Frauen sowie trockenem und brüchigem Haar. Diese Hormonschwankungen sind normal und betreffen jede Frau. Das Gute: nach einiger Zeit pendelt sich der Hormonhaushalt von allein wieder ein.
Seltener können auch Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Mangelernährung zu trockenen Haaren führen.
Shampoo gegen trockene Haare
Auf die richtige Pflege kommt es an - sagt auch Anna aus dem Salon Metamorphose in Erfurt. “Man müsste jeden Menschen tatsächlich separat betrachten.” Denn jedes Haar ist anders und braucht eine individuelle Pflege. Aber Fakt ist: Jede noch so sanfte Haarwäsche entzieht dem Haar immer ein wenig Fett und Feuchtigkeit. Bei trockenem Haar sollte man häufiger auf das Haarewaschen verzichten: alle 2-3 Tage reicht.
Anna gibt folgende Tipps für die Shampoo-Wahl:
- milde und feuchtigkeitsspendende Produkte sind hier gefragt
- Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Panthenol, Hamamelis uvm. stehen meist auf Verpackungen bei Produkten gegen trockenes Haar (sie legen sich wie ein Schutzfilm auf die strapazierten Haare)
- auch Lipide, also Fette, sind super gegen trockene Haare (da kann man gezielt nach den Inhaltsstoffen Sheabutter, Kakaobutter oder Lanolin, uvm. schauen)
- für Haarseifenfreunde gibt es auch eine kleine Auswahl an Stoffen, die gut für Feuchtigkeit sorgen, ganz ohne Parabene und Silikone, beispielsweise milde Tenside mit Avocadoöl, Jojobaöl, Kokosöl, uvm.
- UV-Filter-Shampoos für den Urlaub oder Colour-Shampoos für gefärbte Haare
Man findet für jedes Haar etwas, vorausgesetzt man kennt seine Haare gut oder hat sich beraten lassen - bei Haarproblemen also gern den Friseur oder die Friseurin fragen.
Produkt-Tipps der Redaktion
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Haarpflege Testsieger
Auch die Stiftung Warentest nimmt immer wieder Produkte rund um die Haarpflege unter die Lupe. 2020 gab es einen großen Shampoo-Test um herauszufinden, ob die Newcomer auf dem Markt - Haarseifen und feste Shampoos - gegen die herkömmlichen Flüssigshampoos bestehen können.
Von den 18 getesteten Shampoos und Haarseifen schnitt das günstige Lidl-Shampoo am besten ab. Alles in allem wurden 14 Produkte mit “gut” bewertet, nur ein festes Shampoo entpuppte sich als Mogelpackung und wurde nur als “ausreichend” befunden. Die meisten Hersteller bieten auch eine extra Produktreihe für trockenes oder strapaziertes Haar an, hier lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe.
Auch im Test der Conditioner aus dem Jahr 2019 schnitten die Produkte vom Discounter am besten ab. Glänzendes und geschmeidiges Haar hängt also nicht vom großen Geldbeutel ab. Die 17 getesteten Haarspülungen für geschädigtes Haar pflegten allerdings alle gut. Bei trockenem Haar sollte man tatsächlich in die Pflege etwas Zeit investieren; lieber zum Conditioner, zur Spülung oder zum Hitzeschutz greifen, statt zur Schere.
Hausmittel bei trockenen Haaren
Auch aus der Natur gibt es einige Helferlein, die jeder zu Hause hat und die natürliche Schutzschicht wieder aufbauen. Unsere Friseurin Anna empfiehlt zur Soforthilfe: Einfach einen Tropfen (Achtung, nicht übertreiben) Olivenöl oder Kokosöl in die Spitzen geben und das trockene Gefühl oder aufgeladene Haare sind im Handumdrehen oberflächlich behoben.
Aus folgenden Hausmitteln lässt sich einfach und schnell eine eigene Haarkur für trockene Haare herstellen:
Eigenschaften | Anwendung | |
Apfelessig |
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natürliche Fette (Lipide) z.B. Olivenöl, Nachtkerzenöl, Arganöl, Borretschöl
günstigere Alternativen: Kokosöl, Jojobaöl (verbinden sich weniger gut mit Haut und Haar → weniger wirksam gegen trockenes Haar) |
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Eigelb |
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Honig
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Avocado |
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Und noch ein Tipp von unserer Friseurin: Wascht euch eure Haare mit kaltem Wasser. Das bringt auf jeden Fall Glanz und ist viel gesünder, als mit zu heißem Wasser zu waschen.
Styling Tipps bei trockenen Haaren
Hier gilt die Regel: weniger ist mehr, sagt Anna. Am besten ist es, auf häufiges Föhnen, Glätten, Locken, Dutt-und Zopf tragen zu verzichten.
Da das aber einfacher gesagt als getan ist, sollte man auf jeden Fall einen Hitzeschutz und einen Conditioner oder eine Leave-In Pflege verwenden, wenn man auf das Styling nicht verzichten kann.
Statt des Lockenstabs könnte man sich über Nacht einen Zopf flechten (oder mehrere) und die “Sockenlocken” ausprobieren, die Sanny in ihrem Tutorial auf YouTube zeigt.
LOCKEN ÜBERNACHT MIT SOCKEN 😍 HEATLESS OVERNIGHT CURLS | Sanny Kaur
Dies ist ein Platzhalter von Youtube.
Klicken Sie hier, um das Video abzuspielen.
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Es kommt nicht nur auf die Pflegeprodukte und das Styling an. Wenn man auf folgende Kleinigkeiten achtet, kann man die trockenen Haare schonen:
- Haare nicht mit dem Handtuch trocken rubbeln, sondern tupfen
- Kopfmassagen fördern die Durchblutung und regen die Talgproduktion an
- Haare nicht im nassen Zustand kämmen, dann sind sie empfindlicher (am besten mit einer Bürste aus Naturborsten)
- Haare nicht über Kopf föhnen, sonst trocknen die Spitzen aus, bei Locken am besten einen Diffusor verwenden
- bei elektrisch aufgeladenem Haar Handcreme zwischen den Händen verteilen und über das Haar streichen
- Haare im Sommer vor der Sonne mit Hut, Cap oder Tuch schützen
- Spliss am besten abschneiden, damit die Haare nicht abbrechen
- Haargummis ohne Metall benutzen, diese schädigen das Haar
Trockene Haare - Pflegetipps
Statt auf Farbe und Frisur sollte man bei trockenen Haaren mehr auf Natürlichkeit setzen. Heiße Föhnluft trocknet das angegriffene Haar zusätzlich aus. Besser ist es, die Haare an der Luft trocknen zu lassen. Aber manchmal muss einfach der Föhn oder das Glätteisen ran. Dann rät Friseurin Anna, nicht zu heiß auf einer Stelle zu föhnen und immer an den Hitzeschutz denken!
Auch auf Farbe in den Haaren können und wollen viele nicht verzichten. Vor allem, wenn sich die ersten grauen Haare zeigen, gehört es einfach dazu, damit man sich beim Blick in den Spiegel wohlfühlt. Anna warnt vor Farbprodukten aus der Drogerie, diese seien oft sehr aggressiv und auf die breite Masse der Menschen eingestellt.
Falls man sich zu Hause selbst die Haare färben will, dann bitte nur auf Tönungen und Intensivtönungen zurückgreifen. Alles, was mit Blond färben oder sogar Blondieren zu tun hat: Finger weg.
Anna weiß, dass man sich so schnell die Haare richtig zerstören kann, und musste selbst schon einige Farbunfälle im Salon wieder ausbügeln. Sie rät: Lasst es lieber Fachleute machen, denn diese analysieren das Haar und haben viele Möglichkeiten, den Farbwunsch umzusetzen, mit meist milderen Chemikalien als aus der Drogerie.
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