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Boxspringbetten testen | Vergleich | Empfehlung | Kaufberatung

Boxspringbetten testen: 3 Top-Angebote fürs Probeliegen zu Hause im Test & Vergleich

Boxspringbetten testen | Vergleich | Empfehlung | Kaufberatung
@ Dimitriy – Adobe Stock

Sie möchten ein Boxspringbetten bei Ihnen Zuhause testen? Basenio.de stellt 3 Top-Angebote vor, bei denen das möglich ist. Ein Experte gibt Tipps, wie Sie gute Qualität erkennen und vergleichen können.

| Steffen Gottschling

Boxspringbetten eilt der Ruf voraus, dass sie wegen ihres Aufbaus besonders komfortabel und gemütlich sind. Doch in der Praxis zeigt sich, dass große qualitative Unterschiede bei den im Handel erhältlichen Angeboten bestehen. Dies geht mitunter soweit, dass manche Offerte zwar aussieht wie ein Boxspringbett, aber sonst nicht viel mit dem eigentlichen Konzept gemein hat.

Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, hat sich bei einem Experten in Sachen Boxspringbetten erkundigt, woran Verbraucher gute Angebote erkennen. Philipp Waczek handelt selber mit solchen Schlafsystemen und weiß daher, was ein gutes Angebot ausmacht.

Boxspringbett konfigurieren & testen

Tipp der Redaktion: Beim Betten-Hersteller YAK können Sie online ein Boxspringbett nach Ihren Wünschen zusammenstellen und sich liefern lassen.

Boxspringbett bei YAK selbst zusammenstellen

Was sind Boxspringbetten?

Die Bezeichnung „Boxspringbett“ steht für den besonderen Aufbau dieses Schlafsystems. Im Gegensatz zu herkömmlichen Betten kommen solche Schlafsysteme ohne einen Lattenrost aus. Stattdessen ist der Holzrahmen (Box) des Betts in der Regel mit mehreren Matratzen gefüllt, die als Federkerne (Spring) bezeichnet werden.

Über die Matratzen wird dann noch ein sogenannter „Topper“ gelegt, der einerseits den Liegekomfort steigert und andererseits die darunterliegenden Matratzen vor Abnutzung und Verschmutzung schützen soll.

Philipp Waczek empfiehlt, dass möglichst alle Komponenten von einem Hersteller stammen. „Nur so können Verbraucher sicher sein, dass die Schichten des Schlafsystems optimal aufeinander abgestimmt sind“.

Die ersten Boxspringbetten wurden übrigens in den USA entwickelt. Daher werden sie heute auch oft noch „Amerikanische Betten“ genannt und im Handel beworben. Inzwischen ist das Bettkonzept über den skandinavischen Raum auch in unseren Breiten angekommen und hat sich als Alternative zum Bett mit Lattenrost etabliert.

Box vergleichen

Die Box ist das Äquivalent zum Bettrahmen bei Betten mit einem Lattenrost. Sie ist das sprichwörtliche Fundament des Boxspringbetts. „Minderwertige Boxen sind aus Spanplatten oder Sperrholz gefertigt. Solche Angebote sind zwar günstig, aber die Qualität lässt zu wünschen übrig“, lautet das Urteil von Philipp Waczek. „Das Holz bricht leicht und kann sich recht schnell verformen“, merkt der Experte an.

Wer ein langlebiges Produkt haben möchte, sollte ein Boxspringbett aus Massivholz in Betracht ziehen. Die mögen zwar kostspieliger sein als ihre billigen Pendants aus Spanholz, sind aber deutlich stabiler und robuster. „Hochwertige Boxen können problemlos 15 bis 20 Jahre genutzt werden“, weiß Philipp Waczek aus Erfahrung. Letztlich kommt es dann darauf an, wie sehr das Bett beansprucht wird.

Die Box sollte auch nie bis zum Boden reichen, da sonst die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann und das Schlafklima beeinträchtigt wird. Hier empfiehlt der Experte mindestens einen sechs Zentimeter Luftspalt zwischen Box und Boden.

Bei einem Doppelbett kann es von Vorteil sein, wenn sich dieses leicht trennen und wieder zusammensetzen lässt. Hier bauen einige Hersteller sogenannte „Spezialverbinder“ in ihre Bettsysteme ein. Die ähneln in ihrem Aussehen einem Krokodil, beißen aber natürlich nicht zu. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Technik, mit der sich die Boxspringbetten beliebig oft trennen und verbinden lassen.

Minderwertige Box

Hochwertige Box

Sperrholz

Massivholz

Spanplatten

Spezialverbinder

Einfaches Blech als Verbinder

 

 

Matratze vergleichen

 

Matratzen haben einen entscheidenden Anteil daran, wie komfortabel die Liegeeigenschaft des kompletten Betts ist. Idealerweise sollen sie unseren Körper so lagern, dass er ergonomisch liegt. Die Wirbelsäule bildet dabei eine gerade Linie, die möglichst waagerecht ist. So lässt sich der Schlaf verbessern und Rückenschmerzen vorbeugen.

„Grundsätzlich sollte die Matratze weder zu hart noch zu weich sein“, lässt der Experte wissen. Im Fachhandel werden dafür Matratzen mit unterschiedlichen Härtegraden angeboten. Je leichter jemand ist, desto niedriger sollte der Härtegrad gewählt sein. 

Tipp: Die YAK Sleep GmbH hat basenio.de ihren Härtegrad-Rechner zur Verfügung gestellt. Hier können Sie den für sich passenden Härtegrad kostenfrei und unverbindlich errechnen lassen.

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Für den Liegekomfort ist aber auch das Material der Matratze wichtig, wenn nicht gar entscheidend. Experte Waczek rät zu Modellen mit Taschenfederkernen (TFK) oder Tonnentaschenfederkernen (TTFK). Die besten Liegeeigenschaften haben nach Einschätzung des Experten die TTFK.

Bei TFK und TTFK sind die Federkerne in einzelne quadratische Taschen oder eben tonnenförmigen Taschen innerhalb der Matratze „verpackt“. Dieser Aufbau macht es möglich, dass sich jede einzelne Tasche an die Konturen des Körpers anpasst. So können die Schultern in die Matratze einsinken, während Kopf und Taille gestützt werden. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Punktelastizität.

Von Matratzen mit Bonellfederkernen rät Philipp Waczek gänzlich ab. „Diese Federkerne sind am oberen und unteren Ende verbunden, dadurch geben sie gemeinsam nach und es bildet sich eine Kuhle auf der Matratze“.

Das ist dann vergleichbar mit einer Hängematte. Der Körper kann sich im Schlaf nicht mehr frei bewegen und durch die schlechte Liegeposition können Nacken- und Rückenschmerzen entstehen. „Außerdem schwingen Bonellfederkerne sehr stark nach, fast wie auf einem Trampolin“, macht Waczek einen weiteren Nachteil solcher Matratzen deutlich.

 

Topper vergleichen

 

Topper sollen den Liegekomfort steigern und gleichzeitig die Matratze darunter schonen. Viele auf dem Markt erhältliche Angebote sind aus „Komfortschaum“ gefertigt. Doch was so gut klingt, ist es leider nicht immer. Die verwendeten Materialien sind sehr günstig und haben eine entsprechende minderwertige Qualität.

Gleiches gilt auch oft für Topper aus Kalt- oder Viscoschaum. Bei straff gespannten Bettlaken können sich die Ecken von minderwertigen Toppern aufstellen, wodurch sie ihre Form verlieren und der Liegekomfort sinkt.

Philipp Waczek empfiehlt Topper aus Gelschaum oder Latex. Die sind vor allem in ihren hygienischen und bettklimatischen Eigenschaften besser. Sie weisen zudem eine bessere Gewichtsverteilung auf und sind auch hinsichtlich der Punktelastizität besser.

Boxspringbett zu Hause testen

Bei den folgenden Angeboten können Sie die Boxspringbetten kaufen und für den in den Klammern genannten Zeitraum zu Hause testen. Innerhalb dieses Zeitraums räumen die Händler beziehungsweise Hersteller ein Rückgaberecht ein.

 

Ein Bett ist eine Investition für viele Jahre, warum sollten Sie sich also binnen weniger Minuten entscheiden, ob Sie es kaufen oder nicht? „Hinzu kommt, dass unser Körper bis zu sechs Wochen benötigt, um sich die ‚Schutzhaltung‘ vom alten Bett abzugewöhnen“, gibt Philipp Waczek zu verstehen.

Wer ein neues und qualitativ hochwertiges Boxspringbett haben möchte, der sollte es idealerweise länger als ein paar wenige Minuten testen. Einige Hersteller und Fachhändler bieten ihren Kunden daher eine Testphase an. Basenio.de hat fünf solcher Angebote für Sie ausfindig gemacht und miteinander verglichen.

Im Vergleich hat unsere Redaktion die folgenden Kriterien berücksichtigt:

  • Länge der möglichen Testdauer
  • Service
  • Garantie

 

Yak Bett

Yak ist ein Start-Up aus Österreich, welches hochwertige Boxspringbetten anbietet. Die können sich Interessierte über einen praktischen Online-Konfigurator selber zusammenstellen und unter anderem auch nach Deutschland kostenfrei liefern lassen. Es können unterschiedliche Größen, Farben, Matratzenhärtegrade, Kopfteile und Bettlaken ausgewählt und bestellt werden.

Die Österreicher setzen dabei aber auch auf einige Innovationen, die sie recht einzigartig in Branche machen. So ist der Topper mit einen Infrarot-Bezug bespannt, der die Körperwärme als Infrarotstrahlung an den Körper zurückgibt. Auf diese Weise sollen der Sauerstoffanteil im Körper und die Durchblutung verbessert werden. Studien belegen, dass sich so Verspannungen schneller lösen, Muskel schneller regenerieren, wir schneller einschlafen und besser durchschlafen.

Praktisch ist zudem, dass sich der Bezug mit einem Reißverschluss ganz einfach abziehen lässt. Sollte der Bezug also einmal verschmutzt sein, kann er abgezogen und in der Maschine gewaschen werden. Allergiker sollten ihn dann mindestens bei 60 Grad reinigen, um Milben und deren Exkremente zu beseitigen. Durch den Reißverschluss bleibt das knitterfreie und flusenarme Laken zudem immer straff über den Topper gespannt.

Das Yak-Boxspringbett besitzt das „Öko-Tex 100 Zertifikat“, welches von einem Verbund von aktuell 18 unabhängigen Forschungs- und Prüfungsinstituten auf dem Gebiet der Textil- und Lederökologie vergeben wird.

„Die von uns verwendeten Materialen sind selbst für Säuglinge unbedenklich“, erklärt ein Sprecher auf basenio-Nachfrage. „Uns ist sehr wichtig, dass die Wertschöpfung nicht in fernöstlichen Ländern passiert, sondern in Europa. Daher wird das Yak-Boxspringbett in Europa gefertigt“, fügt er noch an. Die Österreicher haben zudem auch ein soziales Engagement. Bei jedem Kauf geht ein Teil ihres Erlöses an den gemeinnützigen Verein „Kinderlachen e. V."

Yak-Boxspringbetten können bis zu 14 Wochen (101 Nächte) zu Hause getestet werden. Wen das Bett in der Zeit nicht überzeugt, der kann es kostenfrei abholen lassen. Yak gibt auf seine Modelle bis zu fünf Jahren Garantie. Zum Service gehören kostenlose Lieferung und Aufbau. Über den Hersteller können auch Einzelteile nachbestellt werden.

Boxspring Welt

Boxspring Welt gehört laut eigener Aussage zu den größten Fachhändlern in der Betten- und Bettwaren-Branche in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Händler hat eine eigene Hausmarke, die Boxspringbetten in einer niederländischen Manufaktur herstellt. Es gehören allerdings auch Angebote von anderen Herstellern zum Sortiment.

Trotz der unterschiedlichen Modellpalette verspricht Boxspring Welt einen hohen Mindeststandard und wirbt mit „Betten in Sternehotel-Qualität“. Mögliche Zertifikate sind dann immer von den einzelnen Angeboten und Herstellern abhängig.

Die Boxspringbetten können über den firmeneigenen Onlineshop gekauft werden oder in einem der vier Ladengeschäfte des Händlers. Diese befinden sich in:

  • Berlin
  • Bielefeld
  • Oberndorf am Neckar
  • Eggermühlen

 

Boxspring Welt bietet seinen Kunden eine 30-tägige Testphase an. „Bei Nichtgefallen holen wir das Bett anstandslos wieder ab und erstatten den vollen Kaufbetrag“, sichert der Fachhändler auf seiner Internetseite zu.

Bruno

In Berlin ist der Möbelhersteller „Bruno“ ansässig. Das Unternehmen stellt in einer Manufaktur Bett- und Sitzmöbel her. Zur Produktpalette gehört auch ein Boxspringbett, welches in unterschiedlichen Variationen – Farben, Größe, Kopfteil – bestellt werden kann. Das gewünschte Bett kann über einen Konfigurator auf der firmeneigenen Internetseite zusammengestellt werden.

Trotz der unterschiedlichen Variationen ist der grundlegende Aufbau immer gleich. Der ist 2018 und 2020 sogar mit dem „German Design Award“ prämiert worden. Die Matratze des Bruno Boxspringbetts in allerdings nur in einem Härtegrad erhältlich.

Das Unternehmen wirbt damit, dass die Produkte zum überwiegenden Teil in Handarbeit hergestellt werden. Bruno räumt in diesem Zusammenhang zehn Jahre Garantie auf seine Möbel ein. Der Versand des kompletten Boxspringbetts ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz kostenfrei. Gegen einen Aufpreis von 50 Euro bietet der Hersteller auch einen Aufbauservice vor Ort an.

Bruno hat acht sogenannte „Showrooms“, in denen Kunden sich die Möbel des Unternehmens anschauen können. Dort ist es auch möglich, im „Bruno-Boxspringbett“ zur Probe zu liegen. Die Showrooms, die zum Teil durch Unternehmenspartner betrieben werden, sind in den folgenden Städten:

  • Berlin
  • Hamburg
  • Düsseldorf
  • Frankfurt am Main
  • Stuttgart
  • München
  • Zürich
  • Wien

 

Kunden können das Boxspringbett von Bruno 30 Tage zu Hause testen. „Sie haben die Möglichkeit, das Bruno-Boxspringbett in den eigenen vier Wänden für 30 Tage zu testen. Sollte es Ihnen doch nicht zusagen, kümmern wir uns um die kostenlose Abholung und Sie erhalten selbstverständlich Ihr Geld zurück“, verspricht das Unternehmen.

 

 

Mögliche Testdauer

Service

Garantie

Yak Bett

Bis zu 14 Wochen (101 Nächte)

  • Kostenlose Lieferung & Aufbau in Deutschland
  • Innerhalb der Testdauer kostenlose Rücknahme
  • Alle Einzelteile können nachbestellt werden

 

5 Jahre

Boxspringwelt

Bis zu 30 Tagen

  • Kostenlose Lieferung
  • Kostenpflichtiger Aufbau-Service (Kosten von jeweiligem Bett abhängig)
  • 3 Showrooms in Deutschland, in denen Betten zur Probe gelegen werden können
  • Ratenzahlung möglich

5 Jahre gegen Feder- & Rahmenbruch bei Boxspringbetten der Hausmarke. Bei Handelsmarken gelten die herstellerspezifischen Garantielaufzeiten

Bruno

Bis zu 30 Tagen

  • Kostenlose Lieferung in Deutschland, Österreich & Schweiz
  • Kostenpflichtiger Aufbau-Service (50 Euro)
  • 8 Showrooms, in denen Betten zur Probe gelegen werden können

10 Garantie auf Möbel

 

Unterschiede Boxspringbett vs. normales Bett

Boxspringbetten und konventionelle Betten unterscheiden sich schon von ihrem Aufbau her. Während bei „normalen“ Betten ein Lattenrost unter der Matratze liegt, stützt bei Boxspringbetten ein Federkern das ganze System. Dieser Federkern sieht aus wie eine dicke Matratze und füllt den kompletten Bettrahmen – die Box – aus. Vorteil dieser Variante: Eine solcher Federkern kann punktelastisch den Körper stützen.

Auch beim „Oberbau“ unterscheiden sich beide Bettsysteme. Bei herkömmlichen Betten liegen wir „nur“ auf einer Matratze, bei Boxspringbetten ist über einer zweiten Matratze noch ein Topper gelegt. Der soll den Liegekomfort zusätzlich steigern. Dieser Aufbau hat jedoch noch einen weiteren Vorteil. Wenn die Matratze bei einem herkömmlichen Bett durchgelegen ist, muss eine neue Matratze gekauft werden. Beim Boxspringbett muss einzig der Topper gewechselt werden. Da die in der Regel bei gleicher Qualität günstiger als Matratzen sind, können Verbraucher hier Geld sparen.

Durch ihren Aufbau mit Box, Federkern, Matratze und Topper sind Boxspringbetten zumeist höher als konventionelle Bettgestelle. Doch welches System mehr Komfort verspricht, lässt sich pauschal nicht sagen. Letztlich kommt es hier auf die persönlichen Vorlieben an. Daher ist es umso wichtiger, dass sich Verbraucher ausreichend Zeit nehmen, ein Bett zu testen.

In der folgenden Grafik stellen wir die wesentlichen Unterschiede zwischen Boxspringbetten und konventionellen Betten gegenüber.

 

Boxspringbett Vergleich
Boxspringbett und herkömmliche Betten im Vergleich. (Quelle: basenio.de)

Welche Vorteile haben Boxspringbetten für Senioren?

Der Forschung sind altersbedingte Verhaltensänderungen beim Schlafen bekannt. Die betreffen jedoch noch heutigem Erkenntnisstand ausschließlich den Schlafrhythmus. So wurde beobachtet, dass Senioren früher zu Bett gehen und daher auch früher wieder wach werden. Die Nachtruhe verschiebt sich mehr und mehr in den Tag hinein und kann Schlafstörungen zur Folge haben.

Gegen solche Schlafstörungen können altersgerechte Betten nicht helfen, sie sind vielmehr auf den Komfort ausgerichtet. Aus der Praxis weiß Philipp Waczek, dass Senioren hohe Betten schätzen. „Ab einem gewissen Alter ist es nicht mehr so einfach, aus einem tiefen Bett aufstehen zu können. Jeder Zentimeter entscheidet darüber, wie einfach oder schwer Sie aufstehen können“, erklärt der Experte. Konventionelle Betten haben jedoch oft eine tiefe Einstiegshöhe.

„Bei einem Boxspringbett ist die Einstiegshöhe circa 15 bis 20 Zentimeter höher. Das vereinfacht nicht nur das Aufstehen, sondern auch das Einsteigen in das Bett“, macht Philipp Waczek den Vorzug klar.

Oft werden Menschen im Alter etwas „drucksensibler“, weswegen sie weichere Matratzen bevorzugen. Die üben weniger Druck auf den Körper aus und werden daher als komfortabler empfunden. Hier können die weichen Topper eines Boxspringbetts punkten, zumal sie den Druck auf die komplette Oberfläche verteilen.

Im Handel werben übrigens einige Branchenvertreter mit speziellen Seniorenbetten. Diese haben dann oft auch einen höheren Ein- beziehungsweise Ausstieg. Auch wenn die Bezeichnung Seniorenbett auf eine gesonderte Art Bett schließen lässt, so handelt es sich letztlich nur um einen Werbespruch. Solche Angebote unterscheiden sich bis auf die Ein- und Ausstiegshöhe nicht von anderen Betten.

Boxspringbett Kosten

Die Frage nach den Kosten für ein Boxspringbett ist immer abhängig vom Preis-Leistungsverhältnis. Entscheidend ist also wie viel Komfort und welche Ausstattung gewünscht sind. Das fängt schon bei den Boxen an. Massivholz ist wertiger als Spanplatten und daher auch preisintensiver.

Gleiches gilt auch für Matratzen. „Als Faustformel gilt, dass gute Matratzen ab 500 Euro aufwärts erhältlich sind“, verrät Experte Waczek. Hochwertige Boxspringbetten haben 2x2 Matratzen und zusätzlich einen Topper. Rechnet man das zusammen, können Verbraucher mit Kosten ab 2.500 Euro für ein qualitativ hochwertiges Boxspringbett rechnen. Bei diesem Preis sind allerdings die Kosten für Lieferung und Aufbauservice noch nicht enthalten.

Wem der Preis zu hoch erscheint, dem mag vielleicht diese Rechnung überzeugen. Hochwertige Boxspringbetten haben eine Lebensdauer von über zehn Jahren. Wer also ein Bett für 2.500 Euro kauft, schläft darin mindestens 3.650 Nächte. Das sind etwas weniger als 69 Cent pro Nacht.

Wie oft sollte der Topper gewechselt werden?

Hochwertige Topper, die mit Gelschaum oder Latex gefüllt sind, halten ihre Form viele Jahre lang. Wer auf solche Produkte zurückgreift, wird sehr viel länger von Kuhlen verschont bleiben, als bei minderwertigen Materialien wie Komfortschaum. Dennoch raten Experten dazu, dass die Topper alleine schon aus hygienischen Gründen alle fünf Jahre gewechselt werden sollten.

Über Nacht schwitzen wir bis zu einem halber Liter Flüssigkeit aus. Der überwiegende Teil wird dabei an die Raumluft abgegeben, weswegen das Schlafzimmer immer ausreichend gelüftet werden sollte. Doch auch in Bettwäsche und Topper gelangen Schweißrückstände, wodurch sie verschmutzt werden.

Die „Lebenszeit“ eines Toppers lässt sich verlängern, wenn er mit einem abnehmbaren Bezug geschützt wird. Ideal sind Bezüge aus reiner Baumwolle, da die Naturfaser Flüssigkeiten binden kann. Schmutzrückstände lassen sich dann einfach in der Waschmaschine entfernen. Hier sollten immer die Pflegetipps (Waschzeichen) beachtet werden, die am Bezug angebracht sind.

Wie oft sollte die Matratze gewechselt werden?

Ideal ist es, wenn die Wirbelsäule gerade liegt und nicht abknickt. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn bei Seitenschläfern die vorstehenden Körperpartien – Schulter und Becken – nicht in die Matratze einsinken können. Der Rumpf würde dann durchhängen und die Wirbelsäule in diesem Bereich abknicken. Rückenschmerzen können dann die Folge sein.

Auch das andere Extrem – eine zu weiche Matratze – wirkt sich negativ auf die Liegeposition aus. Der Körper würde zu tief einsinken, wodurch wir uns im Schlaf schlechter wenden können. Gleiches gilt, wenn die Matratze „durchgelegen“ ist. Es bildet sich eine Kuhle, in die wir unweigerlich hineinrollen, wenn wir uns ins Bett legen. Dieses Problem kann sich insbesondere bei Matratzen mit einem Bonellfederkerne recht schnell einstellen. Formstabiler sind Taschenfederkerne (TFK) oder Tonnentaschenfederkerne (TTFK). Diese halten unter normaler Belastung weit über zehn Jahre ihre Form.

Philipp Waczek rät jedoch spätestens nach zehn Jahren zu einem Wechsel. Wie bei Toppern sprechen auch hier hygienische Gründe für den Austausch. Die „Lebensdauer“ einer Matratze lässt sich laut des Experten verlängern, wenn sie regelmäßig gewendet und gelüftet wird.

Kaufberatung & Empfehlung

Branchenexperte Philipp Waczek rät Verbrauchern dazu, dass sie sich möglichst viel Zeit nehmen sollten, um ihr neues Bett zu testen. Ein kurzes Probeliegen reicht kaum, um Liegekomfort und Bequemlichkeit des neuen Betts einzuschätzen. Ideal sind sechs Wochen, denn während dieser Zeit verliert der Körper fast schon unwillkürlich seine Schutzhaltung aus dem alten Bett. In unserer Recherche fanden wir oft Test-Angebote für eine 30-tägige Testphase. Einzig bei Yak-Bett sind die empfohlenen sechs Wochen möglich.

Verbraucher sollten auch darauf achten, welche Extrakosten bei Lieferung und Aufbau berechnet werden. Hier kann so manches „Schnäppchen“ doch noch etwas kostspieliger werden.

Im Handel werden teils Matratzen angeboten, die chemische Weichmacher und Lösungsmittel enthalten. Die EU schreibt hier eine Etikettenpflicht vor, die ausweist, aus welchen Materialien die Fasern bestehen. Solche Matratzen sollten einige Tage gelüftet werden, bevor sie als Schlafunterlage dienen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung veröffentlicht auf seiner Internetseite aktuelle Gesundheitswarnungen, wenn schadstoffbehaftete Matratzen in den Handel gelangt sind.

Aktuelle und vor allem unabhängige Testberichte zu Boxspringbetten fand unsere Redaktion in einer Onlinerecherche nicht. So bleibt vielleicht am Ende vor allem die Empfehlung: Vertrauen Sie ihrem Körpergefühl. Was ihnen gut tut, tut auch ihrem Schlaf gut.

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Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

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